Bilanz der NATO-Aktion "Alliierte Kraft" und der serbischen Gewaltaktionen im Kosovo:
- Serbien und die südserbische Provinz Kosovo sind schwer verwüstet;
- NATO-Fehltreffer verursachten auch den Tod von Zivilisten;
- zur Zeit des Höhepunkts des Exodus waren mehr als 800.000 Kosovo-Albaner auf der Flucht; nach westlichen Angaben wurden mindestens 10.000 Kosovo-Albaner von serbischen Einheiten getötet.
Eine Chronologie der wichtigsten Ereignisse:
|
24. März: Beginn der Luftangriffe ohne UNO-Mandat nachdem in Paris eine Verhandlungslösung gescheitert war. Für die mit "Tornados" beteiligte Bundeswehr ist es der erste Kampfeinsatz ihrer Geschichte. 31. März: Gefangennahme von drei US-Soldaten im Grenzgebiet zu Mazedonien. Die Männer werden Anfang Mai freigelassen. 3. April: Erstmals Angriffe auf die Innenstadt Belgrads. Das Gebäude des Innenministeriums wird zerstört. 23./25. April: NATO-Jubiläumsgipfel in Washington. Die Allianz formuliert ihre Forderungen an den jugoslawischen Präsidenten Slobodan Milosevic und zeigt sich geeint. 5. Mai: Die ersten Toten der Allianz: Beim Absturz eines "Apache"- Kampfhubschraubers während eines Trainingsflugs sterben in Albanien zwei US-Soldaten. 6. Mai: Einigung der G-8-Außenminister in Bonn auf einen Prinzipienkatalog, der in eine UNO-Resolution münden soll. 7. Mai: Versehentlicher Treffer auf die chinesische Botschaft in Belgrad (drei Tote). In China kommt es zu heftigen Protesten. 27. Mai: Anklage gegen Milosevic vor UNO-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag. 2. Juni: Einigung zwischen Tschernomyrdin, Finnlands Präsident Martti Ahtisaari als EU-Beauftragtem und US-Vizeaußenminister Strobe Talbott in Bonn auf einen Zwölf-Punkte-Plan. 3. Juni: Annahme des Friedensplans im jugoslawischen Parlament. Danach stimmt auch Milosevic zu. 8. Juni: Einigung der G-8-Außenminister in Köln auf einen modifizierten Zeitplan in ihrem Resolutionsentwurf. Rußland und auch das Sicherheitsratsmitglied China hatten darauf gedrungen. 9. Juni: Einigung bei den Militärverhandlungen der NATO und Jugoslawiens in Kumanovo (Mazedonien) über den serbischen Rückzug aus dem Kosovo und den Einmarsch der Friedenstruppe. 10. Juni: Beginn des serbischen Rückzugs. Wenig später setzt die NATO ihre Luftangriffe aus. Der Weltsicherheitsrat verabschiedet eine Resolution, die den Weg für den Einsatz einer internationalen Kosovo- Friedensstreitmacht (KFOR) frei macht. 12. Juni: Erste KFOR-Soldaten rücken in die Krisenprovinz ein. Etwa 200 russische Fallschirmjäger besetzen handstreichartig den Flughafen von Pristina. Planmäßiger Abzug jugoslawischer Truppen. 18. Juni: Abkommen zwischen Washington und Rußland über die Einbindung russischer Truppen in die KFOR. 20. Juni: NATO-Generalsekretär Javier Solana gibt nach dem vollständigen Abzug jugoslawischer Einheiten aus dem Kosovo das Ende der Luftangriffe gegen Jugoslawien bekannt. (APA/dpa)
|