Wien - Als eine Art österreichisches Kulturinstitut und Kommunikationszentrum ist das "Center for Austrian Studies" an der Hebrew University (HU) in Jerusalem gedacht, das am Donnerstag eröffnet wird. Die Einrichtung soll allem die wissenschaftliche und kulturelle Zusammenarbeit zwischen Israel und Österreich vertiefen. Neben kulturellen Veranstaltungen wie Konzerten und Ausstellungen sind vor allem gemeinsame wissenschaftliche Projekte geplant, heißt es in einer Aussendung der Universität Wien am Montag. Koordiniert werden die Projekte vom österreichischen und israelischen Liasonkomitee. Vorsitzender des österreichischen Liasonkomitees für das Austrian Center sind der Ex-Rektor der Universität Wien Alfred Ebenbauer und Peter Landesmann, führendes Mitglied der Israelitischen Kultusgemeinde in Wien. Eine bereits angelaufene Forschungskooperation auf dem Gebiet der Ägyptologie leiten Manfred Bietak (Uni Wien) und Orly Goldwasser von der HU. Untersucht wird, inwiefern Ägyptens Neues Reich (ca. 1540-1070 v. Chr.) vorderasiatisch-orientalisch beeinflusst wurde. Armin Wallas (Universität Klagenfurt) und Hanni Mittelmann werden unbearbeitete Nachlässe jüdisch-österreichischer Autoren editieren. Milli Heyd (Kunsthistorikerin an der HU und Inhaberin des Franz Kardinal König-Lehrstuhls) und Ruth HaCohen (Musikwissenschafterin an der HU) absolvierten eine Vortragstournee über Egon Schiele und Arnold Schönberg an den Universitäten Salzburg und Wien. Weiters wird Robert Schneiders literarischer Erfolg 'Schlafes Bruder' ins Hebräische übersetzt. Mit Hilfe eines eigenen Programms werden diesen Sommer 15 israelische Studenten Sommersprachkurse an den Universitäten Graz, Innsbruck, Klagenfurt und Wien besuchen. Weiters werden österreichischen Professoren Gastaufenthalte an der HU ermöglicht. Als erster wird der Germanist Johann Holzner von der Universität Innsbruck für ein Semester an der israelischen Universität lehren. In Jerusalem wurde eine Österreich-Bibliothek errichtet, die laufend ergänzt werden soll. Finanziert wird das Austria Center von der Republik Österreich, Österreichischen Banken und der Österreichischen Gesellschaft der Freunde der HU. Die Hebrew University wurde nicht zuletzt deshalb als Standort des Austria Centers gewählt, weil auch 2000 arabische Studenten inskribiert sind und weil die Universität enge wissenschaftliche Beziehungen zu Kairo und Amman unterhält. (APA)