Harald Schmidt, Entertainer, denkt nur noch an seinen Ruhm - die Einschaltquote seiner Sendung interessiert ihn nicht mehr. "Ich bin beseelt von dem sinnlosen Ehrgeiz, eine Legende zu werden", sagte er in einem Gespräch mit dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". "Quoten zu erklären und mich zu verteidigen" sei ihm dagegen "zu würdelos", nur den Markt zu bedienen sei "auf die Dauer öde". Das Zuschauerinteresse an der Harald Schmidt Show hatte in den vergangenen Monaten stark nachgelassen - "Desaster-Quoten im Mai", wie Schmidt erklärt. Sat.1 habe aber bisher noch nicht darauf reagiert. "Die werden sich schon melden, wenn Sie kein Geld mehr mit mir verdienen", sagte Schmidt. Dass Sat.1 die Sendung am Donnerstag und Freitag (24. und 25. 5.) erst nach ein Uhr nachts ausstrahlte, stört den Moderator angeblich nicht: "Der Sender bezahlt die Show und kann damit machen, was er will", so Schmidt. In der Nacht zum Samstag (26. 5.) funktionierte er seine Show allerdings für 20 Minuten zur Radiosendung um - der Bildschirm blieb schwarz. Konsequenzen wegen seines Anarcho-TVs fürchtet der Entertainer nicht. Schmidt: "Wir leben in einem absolut geschützten Biotop."