Washington - Die USA denken im Rahmen ihrer Pläne für
eine neue Verteidigungsstrategie angeblich über massive Einschnitte
in ihr Atomwaffenarsenal nach. Dazu gehöre eine stufenweise
Abschaffung aller landgestützten Langestreckenraketen und eine
drastische Reduzierung der strategischen Bomber, berichtete die
"Washington Post" am Samstag. Entsprechende als "revolutionär"
eingestufte Vorschläge kursierten zurzeit.
Verteidigungsminister Donald Rumsfeld hat im Auftrag von US-
Präsident George W. Bush eine Überprüfung der bisherigen
Nuklearstrategie angeordnet. Bush argumentiert, dass es nach Ende des
Kalten Krieges neue Herausforderungen gibt, die nicht mit der
Anhäufung eines gigantischen Nuklearwaffenarsenals zu beantworten
sind. Entsprechend verfolgt Bush auch die Verwirklichung einer
umfassenden Raketenabwehr, die nach seinen Worten mit einer
deutlichen Reduzierung der Atomwaffen einher gehen würde. Genaue
Zahlen oder Einzelheiten über betroffene Waffensysteme hat der
Präsident aber bisher nicht genannt.
Bush strebt im Rahmen der Strategieüberlegungen auch einen Umbau
der US-Streitkräfte an. Am Freitag hatte er in einer Ansprache vor
Absolventen der Marine-Akademie in Annapolis (Maryland) für ein
Militär der Zukunft geworben, das weniger auf Bürokratie, sondern
stärker auf Innovation und Unternehmergeist fußen solle. Künftig
werde es weniger auf die Größe, sondern stärker auf die Beweglichkeit
und Nutzung revolutionärer Technologien ankommen, sagte der US-
Präsident.(APA/dpa)