Seoul - Die Exporte der südkoreanischen Halbleiterindustrie werden 1999 Prognosen aus Seoul zufolge erstmals seit vier Jahren die Marke von 20 Mrd. Dollar (19,2 Mrd. Euro/265 Mrd. S) wieder übersteigen. Nach einem am Montag veröffentlichten Bericht des Samsung Wirtschaftsforschungs-Instituts profitieren die südkoreanischen Chiphersteller vor allem von den gestiegenen Preisen für 64-Megabit-Speicherelemente. Danach stieg der Preis für 64MB-drams (dynamic random access memory) seit Juli dieses Jahres um mehr als 200 Prozent auf mehr als 15 Dollar am US-Spotmarkt. "Der wichtigste Grund für diese Preissteigerung ist, dass die Versorgung mit 64MB-dram-Chips der Nachfrage nicht folgen kann", hieß es in dem wöchentlichen Bericht über koreanische Wirtschaftstrends. In den vergangenen ein bis zwei Jahren hätten die weltweiten Chiphersteller angesichts niedriger Preise ihre Lager geräumt und die Produktion gekappt. Rapide angestiegen Die Nachfrage sei jedoch als Folge eines Booms auf den internationalen Märkten für Personal Computer rapide angestiegen. Der Aufschwung sei vor allem der Niedrigpreisstrategie der Produzenten und dem Erneuerungsbedarf bei Computern wegen des Jahr-2000-Problems zu verdanken. Den Angaben nach werden der weltweit führende Speicherchip-Hersteller Samsung Electronics sowie Hyundai Electronics und Hyundai Micro Electronics (früher LG Semicon) bald monatlich mehr als 50 Mill. 64MB-dram-Chips produzieren. Das entspräche einem Marktanteil von 45 Prozent weltweit. Mehr als zehn Prozent der Ausfuhren Südkoreas entfallen auf Halbleiter-Exporte. Im vergangenen Jahr exportierte Südkorea Chips für knapp 17 Mrd. Dollar. (APA)