IT-Business
de-Domainnamen werden knapp
100-Prozent-Steigerung auch bei at-Kennung - USA: Registrierung nur gegen Cash
Frankfurt/Salzburg - Die Zahl der registrierten Internet-Adressen mit der
Kennung ".de" für Deutschland wird im Oktober erstmals auf über eine Million springen. Dies gab die
Frankfurter Zentralstelle Denic http://www.denic.de bekannt. Laut Denic-Vorstand Michael Merz sind
bereits 915.000 de-Registrierungen vermerkt, vor einem Jahr waren es erst 325.000. Geht der Ansturm
ungebremst weiter, werden bei den de-Kennungen die Namen langsam knapp.
In Österreich hat die zentrale Registrierungsstelle für at-Domains NIC http://www.nic.at soeben die
50.000er Marke erreicht. Nic-Geschäftsführer Herbert Vitzthum zu pressetext.austria: "Die Zahl hat sich
gegenüber dem Vorjahr verdoppelt. Wir haben ca. 4.000 Anmeldungen im Monat, Tendenz steigend."
Von einem Namensengpass bei at-Domains sei man aber noch weit entfernt: Vitzthum: "Wenn ich das
österreichische Wörterbuch so anschaue, ist das ein unerschöpfliches Resservoir."
Um die de-Kennungen zu entlasten hofft Denic auf eine baldige Einführung weiterer sogenannter
Top-Level-Domains, beispielsweise ".firm" für Unternehmen, ".priv" für private Angebote und ".shop" für
Online-Shopping. Diesbezügliche Pläne sind allerdings wegen Levelrechtsstreiterein noch im
Anfangsstadium. Etliche Top-Levels, wie etwa die Domain "web" sind in Privatbesitz, außerdem mangelt
es an einer zentralen Verwaltungsstelle.
Die Domainvergabestelle Network Solution http://www.networksolution.com hat unterdessen ihre eigene
Methode zur Eindämmung der Domainflut und dem damit verbundenen Missbrauch eingeführt. Sie
vergibt die Level ".com", ".net" oder ".org" seit dieser Woche nur noch gegen Vorauszahlung. Die Firma
wurde in der Vergangenheit gerügt, Domainnamen auch zu registrieren, wenn noch keine Zahlung erfolgt
ist. Das hatte es "Domaingrabbern" leicht gemacht, ohne Risiko eine Vielzahl von Namen einzutragen
und - während das Mahnwesen lief - weiterzuverkaufen.
Der Nic-Chef hat ein ähnliches System auch in Österreich eingeführt. Vitzthum: "Bei uns hat man vier
Wochen Zeit, die Rechnung zu bezahlen. Kommt kein Geld, wird der Eintrag gelöscht." Jene, die aus
Spekulationsgründen nur vier Wochen lang einen Namen registrieren und in dann löschen lassen, seien
rasch ausgeforscht und müssten beim nächsten Mal auch im vorhinein bezahlen. (intern/as/pte)