Paris - Mary Robinson, UNO-Hochkommissarin für Menschenrechte und ehemalige Präsidentin Irlands, ist am Dienstag in Paris mit dem UNESCO-Friedenspreis Felix Houphouet-Boigny ausgezeichnet worden. Die Jury fasste den Beschluss unter dem Vorsitz des Friedensnobelpreisträgers und ehemaligen US-Außenministers Henry Kissinger. Begründet wurde die Preisverleihung mit Robinsons "bedeutendem Beitrag zur Verteidigung der Menschenrechte". Kissinger bezeichnete den Beschluss laut einer UNESCO-Aussendung als "enthusiastisch und einstimmig". Der mit 800.000 Franc (121.960 Euro/1,68 Mill. S) dotierte Preis der UNO-Organisation für Bildung, Wissenschaft und Kultur wird Mary Robinson an einem noch festzulegenden Termin übergeben werden. Die von 120 Ländern mitgetragene Auszeichnung wird jedes Jahr an eine Persönlichkeit oder Institution vergeben, welche "in Achtung der UNO-Charta und der UNESCO-Gründungsakte auf einschlägige Weise zur Förderung, Suche oder Erhaltung des Friedens beigetragen" habe. Benannt wurde der 1989 eingeführte Preis nach dem ersten Präsidenten der Cote d'Ivoire (Elfenbeinküste), Felix Houphouet-Boigny. Im Vorjahr wurde der Historiker Prof. Andrea Riccardi, Gründer der italienischen Hilfsorganisation "Comunita di Sant' Egidio", mit dem Preis geehrt. Weitere Preisträger sind die früheren südafrikanischen Präsidenten Nelson Mandela und Frederik W. De Klerk (1991), die israelischen Politiker Yitzhak Rabin, Simon Peres sowie Palästinenser-Präsident Yasser Arafat (1993), ferner König Juan Carlos von Spanien und der ehemalige amerikanische Präsident Jimmy Carter (1994). (APA)