Alle am Geschäft mit dem neuen Mobilfunk-Standard UMTS beteiligten Unternehmen werden nur durch strukturelle Änderungen ihrer Geschäftsmodelle langfristig profitabel arbeiten können. Das prophezeit die neueste Studie "Strategien für das mobile Mediengeschäft" der Unternehmensberatung Diebold (Eschborn). "Offenheit für Partnerschaften heißt die Maxime im Mobilmarkt der Zukunft", sagte der Autor der Untersuchung, Marc Ziegler, in Hamburg. "Alle Beteiligten müssen zusammen arbeiten" Alle Beteiligten - Medienunternehmen, Netzbetreiber sowie Hard- und Softwarehersteller - müssten künftig noch mehr als bisher zusammen arbeiten. "Auch wenn es sich um vermeintliche Wettbewerber handelt." Die Netzbetreiber seien auf die Medienunternehmen angewiesen, da nur diese echte Mehrwertdienste zur Verfügung stellen könnten. Ziegler: "Umgekehrt müssen die Contentanbieter bei den Geschäftsmodellen auch gewisse Risiken eingehen." Air-Time-Sharing das Modell der Zukunft Ziegler hält das so genannte Air-Time-Sharing für das Modell der Zukunft. "Das Medienunternehmen wird zum Datendienstleister und wird pro Datenpaket Erlöse erzielen." Traditionelles Abrechnen nach Monat oder Produkt werde in den Hintergrund treten. In frühestens fünf Jahren wird es Gewinne geben In Deutschland gibt es nach Branchenschätzungen derzeit 55 Millionen Handynutzer. Die sechs UMTS-Lizenznehmer werden bis zu 200 Mrd. DM (102,3 Mrd. Euro/1,4 Bill. S) bis zum geplanten Start in zwei Jahren in Lizenzen und Infrastruktur investieren. "In frühestens fünf Jahren können die Netzbetreiber mit UMTS-Gewinnen rechnen," sagte Ziegler. Deutschland heiß umkämpft Im August 2000 hatten sechs Mobilfunkbetreiber für knapp 100 Mrd. DM vom Bund die UMTS-Lizenzen ersteigert. Neben Marktführer Mannesmann-Vodafone und T-Mobil waren das Viag- Interkom, E-Plus, Mobilcom (France Telecom) und die Gruppe G-3 (Telefonica, Sonera). UMTS, der Mobilfunk der dritten Generation, ermöglicht die schnelle Übertragung von Daten und bewegten Bildern über das Handy. (APA/dpa)