Feldkirch - Gegen den Feldkircher Egon F. (41), seit Jahren Mitarbeiter und Partner des Liechtensteiner Treuhänders Eugen v. H. wird in Vorarlberg Anklage erhoben. Seinem ehemaligen Chef wird seit drei Tagen vor dem Kriminalgericht Vaduz der (dritte) Prozess wegen schweren Betrugs gemacht. F. soll als Verantwortlicher für mehrere Briefkastenfirmen Kundengelder in Millionenhöhe veruntreut haben und für das kolumbianische Cali-Kartell Drogengelder gewaschen haben (dafür drohen sechs Monate bis fünf Jahre Haft). Rund 20 Millionen Dollar soll der Feldkircher vom Geldboten Carlos S. (seit Jahren Kunde des Eugen von H.) entgegengenommen und über Liechtensteiner Scheinfirmen und Banken gewaschen haben. F. arbeitete für die Firma Adminco, für die wiederum der Treuhänder Rudolf Ritter verantwortlich zeichnet. Im Ritter-Firmenkonglomerat findet sich auch Eugen v. H., der seit seiner zweiten rechtskräftigen Verurteilung das Finanzdienstleistergewerbe nicht mehr selbstständig ausüben durfte. In die Drogengeldaffäre verwickelt sind weitere Liechtensteiner Treuhänder. Die Untersuchungen sind noch nicht abgeschlossen. (jub, DER STANDARD Print-Ausgabe 1. Juni 2001)