Technik
Wer in der Menge ist der Attentäter?
Millimeter-Wellen sollen versteckte Waffen noch in zehn Meter Entfernung aufspüren
Boulder, Colorado - Wissenschaftler des National Institutes for Standards and Technology (NIST) arbeiten an einem System zur Erkennung von versteckten Waffen. So kann die Polizei Bewaffnete in einer Menschmenge erkennen. Das System kombiniert dazu Elemente, wie sie bisher in aktiven und passiven Sensoren zu Einsatz gekommen sind, und basiert auf einem Sender für elektromagnetischen Hochfrequenzwellen und Empfänger im Millimeter-Bereich. Nach Angaben der Wissenschaftler lassen sich mit ihrer Methode Reichweiten zwischen fünf und zehn Metern erzielen.
Die Strahlen der Sender können Kleidung relativ problemlos durchdringen, werden aber von metallischen Objekten reflektiert. Die reflektierten Strahlen werden dann von einem speziellen Empfänger, bestehend aus einem Raster von Millimeter-Antennen kombiniert mit hochempfindlichen Strahlenmessgeräten, empfangen.
Das System arbeitet dabei in einem relativ breiten Frequenzspektrum, womit die Sensoren die Störsignale aus der Umgebung ausfiltern können. Die Signale werden danach auf dem Laptop ähnlich Radarbilder umgesetzt. Dazu wird nur ein Bruchteil einer Sekunde benötigt. Vergleichbare Systeme mussten ihre Zielobjekte immer mehrere Minuten scannen. Ein vollfunktionsfähiger Prototyp soll gegen Ende des Jahres zur Verfügung stehen. Das Projekt wurde von der US-Flugsicherheitsbehörde (FAA) und dem Justizministerium initiiert. (pte)