Honolulu - Eine der vielen Facetten von Ökosystemen ist die Tatsache, dass es in Randgebieten von verschiedenen Zonen zur Bildung besonders zahlreicher und vielfältiger Pflanzen- und Tierarten kommt. In diesen Zonen entstand eine reiche Biodiversität. Nancy Turner von der School of Environmental Studies an der University of Victoria hat bei der Konferenz "Building Bridges with Traditional Knowledge" einige Beispiele von besonders artenreichen Gebieten Kanadas gezeigt. "Sowohl Menschen als auch Flora und Fauna haben von diesem Zusammentreffen verschiedener Landschaftstypen profitiert. Gemeint sind dabei Gebiete, in denen Meeresküsten mit Flusslandschaften zusammentreffen, Marschland und Feuchtbiotope auf Waldgebiete treffen oder Grasland und Wälder in unmittelbarer Nähe liegen", so Turner. Das treffe auch auf subalpine oder Hochgebirgslagen zu. "Die Untersuchungen auf diesem Gebiet haben wir gemacht, als wir die Vorkommnisse von Beeren im Inland von British-Columbia genauer studiert haben", so Turner. "Interessanterweise fanden sich die meisten Beeren nicht im tiefsten Wald, sondern eher am Rand, wo Sonneneinstrahlung und Feuchtigkeit geradezu ideal für das Wachstum waren", so die Wissenschaftlerin. Das Gleiche gelte im Übrigen auch für die Menschen, die dort siedelten und in Interaktion mit anderen Kulturen treten konnten. "So gibt es zum Beispiel regen Austausch von Technik und Wissen für die Jagd. Belegt ist das vom Stamme der Cree-Indianer, die von den Inuit das Jagen von Seehunden gelernt haben. Umgekehrt haben die Inuit von den Cree gelernt, wie die Jagd auf Gänse erfolgreich verlauft." Eingeborene, die in solchen Randgebieten leben, verfügen über einen größeren Horizont und ein erweitertes kulturelles Kapital, das ihnen auch dabei hilft eine größere Flexibilität zu erlangen, so Turner. Beispiele gebe es in verschiedenen Gebieten Kanadas, vom südlichen Teil British-Columbias zum Winnipeg-See in Manitoba bis hin zur James Bay in Ontario. (pte)