Wien - Weiter verdüstert hat sich in den vergangenen Monaten die ohnedies nicht besonders gute Stimmung im österreichischen Baugewerbe: Die Auftragsbestand hat sich zu Beginn des zweiten Quartals gegenüber dem Vorjahr von durchschnittlich 16,5 auf 15,4 Wochen verschlechtert, auch für den weiteren Auftragseingang gibt man sich pessimistisch: 27 Prozent der gewerblichen Baufirmen rechnen für die nächsten Monate mit rückläufigen, 17 Prozent mit steigenden Auftragseingängen. Dies geht aus der laufenden Konjunkturbeobachtung des Baugewerbes hervor. "Die rückläufigen Auftragsbestände und die schlechteren Erwartungen zeigen, dass die Branche verunsichert ist. Für eine positive Stimmung wichtig wäre, wenn die öffentlichen Aufträge nicht weiter zurück gingen", meinte Günter Tschepl, Geschäftsführer der Bundesinnung Baugewerbe am Dienstag gegenüber der APA. Mehr öffentliche Mittel für Investitionen statt für Konsumzwecke und eine möglichst kontinuierliche Ausgabepolitik für Infrastrukturinvestitionen, wünscht sich das Baugewerbe von der öffentlichen Hand. Trendwende nicht in Sicht Besonders leiden die im Baugewerbe organisierten kleinen und mittleren Unternehmen an der unverändert anhaltenden Flaute im Hochbau. Eine "Trendwende" in der nun bereits zwei Jahren rückläufigen Baukonjunktur sei noch nicht absehbar, sagt die Bauinnung. Nach Zahlen der Statistik Austria ist der Auftragsbestand im österreichischen Hochbau per Stichtag 28. Februar um 10,7 Prozent gegenüber den ersten beiden Monaten des vergangenen Jahres zurückgegangen. Der Wohnungsbau, in dem rund die Hälfte des Hochbau-Auftragsvolumens getätigt wird, hatte Ende Februar einen um knapp vier Prozent geringeren Auftragsbestand. Eher skeptisch interpretiert Tschepl, die Statistik Austria-Zahlen zum Auftragsbestand im Tiefbau, der heuer Ende Februar um 18,2 Prozent höher gelegen ist als im Ende Februar 2000. Die beiden ersten Monate seien nicht unbedingt repräsentativ für das Gesamtjahr, in der Hochrechnung könnten "ein paar Milliarden mehr oder weniger" im Basismaterial könnten das Bild schnell verzerren. Auch im Tiefbau, der stark von der öffentliche Hand abhänge, sei "aus unserer Sicht noch kein Licht am Ende des Tunnels zu sehen", so Tschepl. (APA)