Wien - Es ist heiß, keiner kennt sich richtig aus. Dazu unbekannte Straßen, ungewohnte Umgebung, fremdsprachige Wegweiser, Lenker und Beifahrer sind genervt - der ÖAMTC hat eine eindrucksvolle Beschreibung dessen gegeben, was sich in vielen Autos im Urlaub abspielt. Häufigster Fehler sei, dass sich der Lenker gänzlich auf die Angaben des Beifahrers verlasse und die Anweisungen "blind" befolge. "Besser ist", so Seidenberger, ÖAMTC-Verkehrspsychologin, "wenn sich auch der Lenker vor Fahrtantritt einen Grobüberblick über die Route verschafft." Die Wahl der Strecke sollte gemeinsam getroffen und besprochen werden. So könne Streit vermieden werden, und beide erhielten ein "Gefühl" für die Strecke. Hilfreich sei, wenn der Beifahrer selbst etwas vom Autolenken versteht, so die Psychologin. Er müsse sich in den Fahrer hineinversetzen, Verkehrszeichen richtig lesen und Entfernungen abschätzen können. So lasse sich das Ansagen von Abzweigungen im allerletzten Moment ebenso vermeiden, wie das irrtümliche Fahren gegen Einbahnen. Der Lenker sollte seinerseits dem navigierenden Beifahrer nicht dreinreden oder ihn bevormunden. Gebundene Straßenpläne sind meist besser als große Faltkarten Wichtig sei auch die Wahl der Kartenart. Große Faltkarten würden häufig zum Platzproblem, gebundene Straßenpläne seien meist besser. Unterschiede gebe es auch bei der Darstellungsart. Dazu Seidenberger: "Es empfiehlt sich, vor Fahrtantritt mehrere Straßenkarten zu begutachten um festzustellen, mit welchem Format, mit welcher Darstellungsart man am besten zu recht kommt." Sollte dem Beifahrer doch ein Fehler unterlaufen sein, sei das kein Grund für den Lenker, ihn "in Grund und Boden" zu schimpfen. Die Psychologin: "Nach Erkennen des Fehlers sollte eine Möglichkeit gesucht werden anzuhalten - selbstverständlich so, dass man sich selbst und andere Verkehrsteilnehmer nicht gefährdet". Der richtige Weg sollte nochmals gemeinsam in Ruhe durchgesprochen werden. (APA)