Paris - Die französische Trotzkistin Arlette Laguiller hat am Montag im Rahmen des jährlichen Festes ihrer Bewegung "Lutte Ouvriere" (LO) in Presles bei Paris ihre Kandidatur bei der PräsidentInnenwahl vom Frühjahr 2002 angekündigt. Vor Tausenden von SympathisantInnen warf Laguiller dem sozialistischen Premier Lionel Jospin (PS) und seinen kommunistischen Alliierten der PCF vor, die Entlassungpolitik zahlreicher politischer Unternehmen tatenlos hinzunehmen. Linke im Aufwind Obwohl die Trotzkisten in der französischen Parteienlandschaft stets eine Randerscheinung waren, stellen sie diesmal eine ernsthafte Gefahr für die regierende Linkskoalition dar. Im Falle einer Allianz mit der "Kommunistischen Revolutionären Liga" LCR von Alain Krivine könnte Laguiller verschiedenen Umfragen zu Folge bei der PräsidentInnenwahl sogar mehr Vorzugstimmen bekommen als Kommunistenchef Robert Hue. Auch bei den Parlamentswahlen, die ebenfalls im kommenden Frühjahr stattfinden, stellt die extreme Linke eine ernste Gefahr für die aktuelle Mehrheit der "pluralistischen Linken" dar. Entlassungsverbot für profitable Unternehmen Was den zweiten Durchgang der PräsidentInnenwahl anlangt, so betonte Arlette Laguiller, dass sie Jospin, falls dieser als linker Kandidat antreten werde, nicht stärker unterstützen werde als seinen konservativen Gegenkandidaten. Sie rief ihre AnhängerInnen vielmehr dazu auf, sich kommenden Samstag massiv an einer in Paris geplanten Protestkundgebung gegen die jüngste Entlassungswelle und gegen die Regierungspolitik im diesem Zusammenhang zu beteiligen. Die LO fordert von der Regierung insbesondere ein Entlassungsverbot für Profit bringende Unternehmen. (APA)