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Kaum eine Woche vergeht, in der nicht die Einrichtung eines neuen Hochleistungsrechners mit dem Betriebssystem Linux bekannt gegeben wird. Aber abseits der Erfolgsmeldungen aus Forschung oder Wirtschaft kommt das Betriebssystem mit dem Pinguin nicht so recht voran. Auf dem Personalcomputer daheim läuft unangefochten zu 90 Prozent eine der Windows-Versionen von Microsoft. Linux-Firmen sehen positive Zukunft Etablierte Linux-Firmen wie der deutsche Marktführer SuSE oder Red Hat aus den USA sind aber für die Zukunft optimistisch. Der Technische Vorstand von SuSE, Dirk Hohndel, verweist auf eine von seiner Firma in Auftrag gegebenen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Emnid, wonach 23 Prozent derjenigen Computernutzer, die ihren PC aufrüsten oder sich einen neuen anschaffen wollen, sich Linux als ihr neues Betriebssystem vorstellen können. Tatsächlich im Einsatz haben Linux nach Schätzungen des Marktforschungsinstituts IDC vom Oktober aber nur vier bis sechs Prozent. "Windows reicht völlig" Linux-Experte Bart Decram rechnet damit, dass es "wohl noch ein paar Jahre dauern wird, bis Linux mit Windows gleichgezogen hat. Für die meisten Menschen reicht Windows völlig", so Decram. Microsoft Office ist das größte Problem Die Hoffnung einiger Linux-Firmen, dass Linux jetzt schnell den Massenmarkt erobert, hat sich mittlerweile zerschlagen. Ein Grund sind für SuSE-Vorstand Hohndel die Applikationen. Das heißt, es fehlen Linux einige ganz wichtige Programme, die unter Windows zur Verfügung stehen und auf die viele mögliche Umsteiger nicht verzichten möchten. In erster Linie sei dies Microsoft Office, sagt Hohndel. Betriebssystem nicht entscheident für den Kauf "Wenn wir sehen, was die Menschen zum Kauf eines Betriebssystems veranlasst, dann ist es nicht das Betriebssystem selbst", sagt auch IDC-Analyst Dan Kusnetzky. "Fast immer entscheiden sie sich danach, wofür sie die Programme, die sie benutzen wollen, verwenden können." Und es gebe einfach noch nicht genügend Anwendungsprogramme und vor allem auch Spiele für Linux. In Computergeschäften gebe es nur selten eine Abteilung mit Linuxprogrammen. "Der Abstand zu Windows wird kleiner" Der Abstand werde zwar kleiner, es könne aber vielleicht noch ein bisschen länger dauern, bis Linux Windows auf dem Desktop ernsthaft Konkurrenz mache, sagt Haaga. Geschäftlich konzentriere sich Red Hat deshalb zurzeit darauf, die Benutzerfreundlichkeit im Serverumfeld zu verbessern, das heißt Tools für die Verwaltung von Netzwerken, für Intranet- und Internet-Server und Ähnliches zu verbessern. Denn im Linuxbereich werde vor allem im Firmenbereich mit Service und Support Geld verdient und weniger mit dem Verkauf von einzelnen Boxen. (APA/AP)