Luxemburg - Die Jugendlichen in Europa betrinken sich immer früher und öfter. Zu diesem Ergebnis kommen mehrere Studien, deren Ergebnisse am Dienstag beim Treffen der EU-Gesundheitsminister in Luxemburg vorgestellt wurden. In den Ländern der Europäischen Union solle diesem Problem deshalb mit Informationskampagnen oder verstärkter Forschung zu den Gefahren des Alkoholkonsums speziell für Jugendliche begegnet werden, empfahl der Ministerrat.Keine Werbung für Jugendliche Zu den nicht bindenden Empfehlungen der Ministerrunde gehört auch eine freiwillige Selbstverpflichtung der Produzenten, keine Alkoholwerbung speziell für die Zielgruppen Kinder und Jugendliche zu machen. Außerdem soll sicher gestellt werden, dass der illegale Verkauf von Alkoholika an Minderjährige untersagt wird. Zunahme des Konsums seit den 90ern Nach mehreren vergleichenden Studien hat der Alkoholismus unter Jugendlichen in den 90er Jahren zugenommen. Hervorgehoben wird dabei, dass frühes und häufiges Trinken zu Alkoholproblemen im Erwachsenenalter führt. Mehrere tausend Todesfälle in der Gruppe der 15 bis 29-jährigen werden in der Union jährlich dem Alkoholmissbrauch zugeschrieben. Hoher Bierkonsum Nach einer Studie der Weltgesundheitsorganisation WHO aus dem Jahr 1998 ist besonders der Bierkonsum in einigen Ländern sehr hoch. Danach trinken im britischen Wales die Hälfte aller 15 Jahre alten Burschen regelmäßig den "Gerstensaft", in Dänemark 43 Prozent, in Griechenland 42 Prozent und in England immerhin noch 40 Prozent. In Schottland, England und Wales trinken 15-jährige Mädchen mehr Spirituosen und Wein als die Burschen. Anlass zur Sorge bereitet der EU-Kommission nach früheren Angaben, dass der Anteil derjenigen Jugendlichen, die zwei Mal oder öfter in ihrem Leben betrunken waren, zwischen 1994 und 1998 in zahlreichen Länder der Union, darunter auch Deutschland, angestiegen ist. (APA,dpa)