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Foto: APA/AFP/Harrington
New York - Sollte er Bürgermeister von New York werden, will sich Michael Bloomberg mit einem Gehalt von einem Dollar pro Tag begnügen. Solche Bescheidenheit fällt dem 59-jährigen Medienunternehmer nicht schwer - sein Vermögen wird auf rund vier Milliarden Dollar (4,73 Mrd. Euro/65,0 Mrd. S) geschätzt. Bloomberg hat in den vergangenen 20 Jahren eine weltweit operierende Unternehmensgruppe mit mehr als 7.000 Beschäftigten aufgebaut, die von "Bloomberg Radio" über "Bloomberg TV" bis zu der Nachrichtenagentur "Bloomberg News" reicht. Das Gros seiner Gewinne macht er mit Finanznachrichten und -informationen. Bloomberg ist eine schillernde Figur der New Yorker High Society. Der geschiedene Vater zweier Töchter macht aus seiner Schwäche für schöne Frauen kein Hehl. Und er liebt das offene Wort. In einem Interview gefragt, ob er schon einmal einen Joint geraucht habe, entgegnete er: "Na klar! Und es hat mir gefallen!" Der Milliardär hat den klassischen Lebensweg eines "Golden Boy" der Wall Street hinter sich: Aus einer Mittelschichtfamilie im Nachbarstaat Massachussetts stammend, erlangte er sein Diplom an der Harvard Business School, arbeitete dann beim renommierten Investmenthaus Salomon Brothers und wurde dort schon vor dem Alter von 40 Jahren zum Dollar-Millionär. 156.000 Büros rund um den Globus Der endgültige Durchbruch gelang Bloomberg jedoch, nachdem er Salomon Brothers 1981 verlassen hatte und unter eigener Regie einen eigenen Computerterminal für die Verbreitung von Wirtschaftsdaten entwickeln ließ. Damit wurde der Zugriff auf Informationen ermöglicht, die bis dahin nur wenigen vorbehalten waren. Heute steht dieser - kurz "der Bloomberg" genannte - Terminal in rund 156.000 Büros rund um den Globus. Bloomberg hatte schon im vergangenen Jahr erste Vorbereitungen für seine Bewerbung für das Bürgermeisteramt getroffen: Er wechselte von der demokratischen Partei zu den Republikanern. Diesen Schritt begründete Bloomberg mit der ihm eigenen Direktheit: Da es bereits vier demokratische Kandidaten für den Posten im Rathaus gebe, seien seine Chancen unter der Flagge der Republikaner einfach größer. (APA)