Kalgoorlie - Das Wetter hat den US-Millionär Steve Fossett bei seinem fünften Versuch aufgehalten, die Welt im Ballon zu umrunden. Fossetts 50 Meter hoher und acht Tonnen schwerer Ballon "Solospirit" sei startklar, eine Tiefdruckfront über West-Australien mit scharfem Wind und eisigen Temperaturen habe den für diese Woche geplanten Start jedoch verhindert, teilte die Mannschaft des Amerikaners am Dienstag auf dem Flughafen Kalgoorlie mit. Start zu neuem Solo-Rekordversuch Fossett will am Mittwoch zu einem neuen Rekordversuch starten: Er will innerhalb von 15 Tagen als erster Mensch allein die Welt in einem Ballon umrunden. Abheben will der 57-Jährige mit seinem "Solo-Spirit" in der westaustralischen Stadt Kalgoorlie, wo das Wetter besonders günstig sein soll. Von dort führt ihn der Weg über die Südspitze Südamerikas und den Atlantik an Afrika vorbei über den Pazifik zurück nach Australien - wenn alles gut geht. Fossett hatte bereits 1998 vergeblich einen Solo-Umrundungsversuch im Ballon unternommen. Seinerzeit war er in Argentinien gestartet. Fossett habe diesmal gute Chancen, sich seinen Traum zu erfüllen und als erster Einzelflieger mit dem ältesten Luftverkehrsmittel der Menschheit um die Welt zu fliegen. Letzter Versuch knapp überlebt Der "Solospirit" sei 20 Prozent größer als das Gefährt, mit dem Fossett 1998 seinen letzten Versuch wagte, teilte Fossetts Team weiter mit. Damals war Fossetts Ballon vor Nordostküste Australiens von einen Gewitter erfasst und zerfetzt worden. Fossett überlebte den Absturz, bei dem er mit einer Geschwindigkeit von 750 Metern pro Minute ins Meer fiel. Die erste Ballonfahrt um die Erde gelang 1999 dem Schweizer Bertrand Piccard und seinem Kollegen Brian Jones. Für seinen neuen Versuch hat der 57-ährige Fossett seinen in Großbritannien gebauten Ballon mit der neuesten Satelliten-Kommunikation und dem Navigationssystem GPS ausgerüstet. Er wird in etwa 6.500 Metern Höhe fliegen, kann die Höhe jedoch variieren, um Schlechtwettergebieten auszuweichen. Sein Team rechnet mit einer Flugzeit von 15 Tagen. Der Batterie-Strom soll für 20 Tage, der übrige Vorrat für einen Monat reichen. Der Schlüssel zum Erfolg ist nach Ansicht der Mannschaft jedoch die Wettervorhersage. "Wenn er erst einmal oben ist, fliegen zwei Leute diesen Ballon um die Welt", sagte System-Manager Bert Padelt. "Das sind Steve und der Meteorologe." (APA/Reuters)