Jerusalem/Ramallah - Die israelische Regierung hat die palästinensische Autonomiebehörde aufgefordert, im Rahmen der seit Samstag geltenden Waffenruhe etwa 300 mutmaßliche palästinensische Extremisten festzunehmen. Die Männer gehören nach Angaben des israelischen Rundfunks den militanten Organisationen Hamas, Islamische Jihad sowie der Fatah von Palästinenserpräsident Yassir Arafat an. Diese Männer seien insbesondere an der Planung und Ausführung von Autobomben- und Selbstmordanschlägen in Israel beteiligt gewesen, sagte Regierungssprecher Ranaan Gissin am Dienstagabend im israelischen Rundfunk. Arafat hatte die meisten Extremisten im vergangenen Oktober auf dem Höhepunkt der Unruhen im Westjordanland und im Gazastreifen aus seinen Gefängnissen entlassen. Ungeachtet der vereinbarten Waffenruhe kam es auch am Dienstag wieder zu mehreren bewaffneten Zwischenfällen zwischen der israelischen Armee und militanten Palästinensern. Nahe der jüdischen Siedlung Alei Sahaw explodierte am Straßenrand eine Bombe. Insgesamt wurde die Waffenruhe in den vergangenen zwei Tagen bereits zehn Mal gebrochen, meldete der israelische Armeesender am Abend. Die militante Hamas-Organisation sowie die extremistische "Islamische Jihad" (Heiliger Krieg) bekräftigten am Dienstag, dass sie den Aufruf Arafats zu einer allgemeinen Waffenruhe nicht akzeptieren. Die Formulierung entsprechender Erklärungen ließ jedoch offen, ob diese Gruppen die Anschläge auf Israelis in Israel und den besetzten Gebieten fortsetzen wollen. Hamas hat sich zum jüngsten, blutigen Terroranschlag in Tel Aviv bekannt, dem am Freitagabend 20 junge Israelis zum Opfer fielen. (APA/dpa)