Die Privatradiolizenz für 92.9 HitFM wackelt, Wien könnte schon bald ein neues Privatradio bekommen. In seiner jüngsten Sitzung hat der Rundfunkbeirat der Medienbehörde KommAustria APA-Informationen zufolge empfohlen, die Zulassung für die Wiener Frequenz 92.9 der Donauradio Wien GmbH zu erteilen. Jens Bühring, Prokurist bei Donauradio, bestätigte dies am Mittwoch auf APA-Anfrage. Empfehlung für Frequenz an Donauradio "Die KommAustria hat uns von der Beiratsempfehlung in Kenntnis gesetzt, und die Empfehlung lautet, dass die Frequenz für Donauradio vergeben werden sollte", so Bühring. "Wir sehen das natürlich sehr positiv", meinte er weiter. Man habe sich nicht um eine bestimmte Frequenz in Wien beworben, dass es 92.9 werden könnte, sei "Zufall". Über das allfällige Musikformat des Donauradios wollte Bühring keine Auskunft geben, dem Vernehmen nach soll aber ein Programm für die Altersgruppe "35 plus" gestaltet werden. Zu den Hauptgesellschaftern bei Donauradio zählen die Online Media Computerdienstleistungs GmbH und Co KG ("Vienna.at", "Austria.com"), das zur Gruppe des Vorarlberger Medienhauses von Eugen A. Ruß ("Vorarlberger Nachrichten") gehört, sowie die Teletel-VerlagsgesmbH, eine hundertprozentige Tochter des Nürnberger Telefonbuch-Verlags der Oschmann-Familie. Die Telefon & Buch VerlagsgesmbH, ebenfalls eine hundertprozentige Tochter, ist laut Firmenbuch auch Gesellschafter beim Salzburger Radio Arabella. Ob auch in Wien ein Arabella-Radio entstehen könnte, wollte Bühring auf APA-Anfrage nicht kommentieren. Lizenz der Salzburger Welle 1 soll an "Energy" gehen Wackeln soll dem Vernehmen nach auch noch eine zweite heimische Privatradiolizenz: Die Salzburger Welle 1 soll demnach von einem Radio Energy für die Mozartstadt abgelöst werden. Energy-Geschäftsführerin Andrea Kozak-Kuszak war am Mittwoch für eine Stellungnahme vorerst nicht erreichbar. Der Rundfunkbeirat nimmt vor der Erteilung von Rundfunkzulassungen durch die Medienbehörde Stellung. Er hat ausschließlich beratende Funktion. Die Beiratsempfehlung für die Bundeshauptstadt war im Licht der KommAustria-Hearings in den vergangenen zwei Wochen nicht überraschend. Dort hatte es nämlich einige Verwirrung um das künftige Schicksal von 92.9 HitFM gegeben. Dass der Sender großteils im Eigentum der Kurzwelle Privatstiftung von "Krone"-Chef Hans Dichand steht, wurde schon von der "alten" Privatrundfunkbehörde untersucht. Privatradiogesetz könnte dem Krone Hitradio Probleme bereiten Problematisch könnte dieses Naheverhältnis zur "Kronen Zeitung" auch nach dem neuen Privatradiogesetz werden, da das Krone Hitradio, der geplante Radioverbund der Mediaprint, mit Radio RPN in den Wiener Raum einstrahlt. Weitere Radiobeteiligungen hält die "Krone" in Wien derzeit noch an 88.6. Das Privatradiogesetz verbietet allerdings, dass ein Medieninhaber drei oder mehrere Radios in einem Verbreitungsgebiet betreibt. Beim Lizenz-Hearing in der KommAustria hatten die Vertreter von 92.9 HitFM angekündigt, dass die Stiftungslösung bald ein Ende haben könnte. Es liege "derzeit ein Angebot der Krone Hitradio Medien Betriebs- und BeteiligungsgmbH & Co. KG" vor, heißt es im Protokoll der Verhandlungen, das der APA vorliegt. Der Rechtsvertreter von 92.9 HitFM konnte aber "nicht angeben", ob die genannte GmbH in einem gesellschaftsrechtlichem Zusammenhang mit dem Verlag der "Kronen Zeitung" stehe. In der Behörde sollen diese Angaben für einige Irritationen gesorgt haben. Welle 1-Chef: Beirat ist "Irrtum erlegen" Stefan Prähauser, Geschäftsführer des Salzburger Privatradios Welle 1, bestätigte am Mittwoch im Gespräch mit der APA, dass der Rundfunkbeirat in seiner jüngsten Sitzung empfohlen hatte, die Welle 1-Frequenz an Radio Energy zu vergeben. "Das stimmt", meinte er. Aber: "Der Beirat dürfte bezüglich einer möglichen Beteiligung der Mediaprint einem Irrtum erlegen sein." Kein Kaufvertrag mit der Mediaprint Welle 1 stehe in keinerlei Naheverhältnis zu "Kronen Zeitung" oder "Kurier", betonte Prähauser. Der Beirat sei aber von einem Kaufvertrag zwischen Welle 1 und der Mediaprint ausgegangen - eine Fehlinformation, wie der Welle 1-Chef erklärte: "Einen solchen Vertrag gibt es nicht, und das werde ich auch eidesstattlich erklären." Tatsächlich habe es im Frühjahr zwar Verhandlungen mit der Mediaprint gegeben, diese ist aber - via "Kurier" - mehrheitlich bei Radio Arabella eingestiegen, das künftig Teil des Radioverbunds Krone Hitradio werden soll. "Wir haben da den Kürzeren gezogen, und sind froh, dass wir frei sind." Lediglich an eine Kooperation im Bürobereich sei gedacht, so Prähauser weiter: "Wir wollten uns die Miete teilen." Er verwies abschließend darauf, dass auch die Salzburger Landesregierung sich im Zuge des Zulassungsverfahrens für eine Neulizenzierung von Welle 1 ausgesprochen habe. (APA)