New York - Die Vereinten Nationen haben dem Präsidenten von Liberia, Charles Taylor, und seinen Familienangehörigen sowie anderen hohen Politikern sowie Geschäftsleuten in seinem Land jetzt offiziell die Ausreise verboten. Die Liste, die das UNO-Komitee zur Überwachung der Liberia-Sanktionen am Dienstagabend in New York veröffentlichte, nennt insgesamt 130 Personen. Außer Taylor dürfen demnach auch sein Stellvertreter Moses Blah, Außenminister Monie Captan, Verteidigungsminister Daniel Chea und sein Militärchef John Tarnue das Land nicht mehr verlassen. Da die Sanktionen des UNO-Sicherheitsrates völkerrechtlich bindend sind, dürfen die anderen 188 UNO-Mitgliedsstaaten Taylor und die übrigen Personen nicht mehr in ihr Land lassen. Das Reiseverbot für einflussreiche Liberianer und Geschäftsleute verschiedener Nationalität in Monrovia ist Teil der verschärften UNO- Sanktionen, die der Weltsicherheitsrat vor einigen Wochen verabschiedet hatte. Das schon zuvor verhängte Embargo für den Handel mit Waffen und Diamanten aus den von Rebellen kontrollierten Minen im benachbarten Sierra Leone hatte nicht den erhofften Erfolg gebracht. Der Weltsicherheitsrat lastet der Regierung Taylor an, die Rebellen der Revolutionären Vereinten Front (RUF) in Sierra Leone im Austausch gegen deren Diamanten mit Waffen zu versorgen und dadurch die blutigen Kämpfe im Nachbarland immer weiter anzuheizen. (APA/dpa)