Wien - "Stadt- und Verkehrsplanung war immer schon ein klassischer Männerberuf", weiß Eva Kail von der Leitstelle für frauen- und alltagsgerechtes Planen im Magistrat. Aber das soll sich jetzt ändern - mithilfe von "Gender Mainstreaming": Künftig sollen bei allen Vorhaben der Wiener Stadtplanung geschlechtsspezifische Nutzungsinteressen von vornherein berücksichtigt werden. Dieser neuen Form des "Konsumentenschutzes in der Planung" soll sich nun Kail annehmen. Wie das funktionieren soll, hat sie bereits an international beachteten Modellprojekten aufgezeigt: Etwa mit der Frauen-Werk-Stadt I und II oder mit der geschlechtssensiblen Gestaltung von zwei Parkanlagen. "Bei der Verkehrsplanung etwa gibt es starke geschlechtsspezifische Nutzungsinteressen", erläutert Kail. "Schließlich werden zwei Drittel der Fußwege von Frauen zurückgelegt - meist mit Beschwernissen wie Einkäufen oder Kinderwägen." Auch will sie sicherstellen, dass bei der verstärkten BürgerInnenbeteiligung die Teilnahme für Frauen garantiert wird - etwa durch die Möglichkeiten des Internets. (frei) - DER STANDARD, Print-Ausgabe vom 7.6.2001