Wien - Gescheitert sind am Donnerstagmittag die Verhandlungen zwischen Gewerkschaft sowie Banken und Sparkassen zur Abgeltung der Euro-umstellungsbedingten Mehrbelastung der Bankmitarbeiter über einen Zusatz-Kollektivvertrag. Damit könne die Gewerkschaft den noch gestern geäußerten Optimismus der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) für eine reibungslose Bargeldumstellung zum heurigen Jahreswechsel nicht mehr teilen, sagte Günter Benischek, Vorsitzender der Kreditsektion in der Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA), Donnerstagmittag. Es gebe nach wie vor keine Einsatzpläne für das "Jahrhundertprojekt". Was die Abgeltung betrifft, sei nun alles offen. Gewerkschaft "überrascht" Die Arbeitgeber hätten keine Bereitschaft, auf Kollektivvertragsebene etwas zu tun, kritisierte Benischek. Man meine seitens der Banker zudem, dass man mit den jetzigen Arbeitszeitregeln auskomme. "Überrascht" sei die Gewerkschaft umso mehr, als die Signale vor der heutigen entscheidenden Sitzung andere gewesen seien. Und "dass man vom 19. Dezember bis 7. Juni brauchte, um zu wissen, dass man nichts tun will". Die Gewerkschaft werde jetzt Betriebsräte und Mitarbeiter informieren und "Empfehlungen" herausgeben für den Fall, dass auf einzelbetrieblicher Ebene doch andere Arbeitszeitregeln vonnöten wären. "Dem wird nicht zugestimmt", versicherte Benischek. Damit "bringen die Arbeitgeber das Projekt Euro-Bargeldeinführung in massive Gefahr", warnte am Nachmittag auch die stellvertretende Vorsitzende der Sektion Geld und Kredit in der GPA und Bank Austria-Betriebsratschefin Hedwig Fuhrmann. Fuhrmann wirft den Arbeitgebern vor, "unrealistische Einschätzungen" über den notwendigen Beschäftigteneinsatz zu haben. Die Gewerkschaft hatte verlangt, auf KV-Ebene eine Kompensation der abzusehenden erheblichen Mehrarbeiten rund um die Jahreswende sicherzustellen. (APA)