Wien - Weltpremiere im Wiener AKH: Erstmals bekam am Mittwoch eine völlig ertaubte Frau an der Univ. Klinik für HNO-Krankheiten (Vorstand: Prof. Dr. Klaus Ehrenberger) zugleich ein implantierbares Hörgerät und ein Cochlea-(Schnecken)-Implantat an beiden Ohren. Der Zustand der Patientin ist einer AKH-Aussendung vom Donnerstag zufolge nach dem dreistündigen mikrochirurgischen Eingriff durch OA Dr. Wolf-Dieter Baumgartner ausgezeichnet. In etwa drei Wochen soll der Sprachprozessor aktiviert werden, und nach den bereits vorliegenden Ergebnissen der intraoperativen Neurostimulation werde die Patientin wieder hören und in den Beruf zurückkehren können, hieß es. Die 38-jährige, vor der Ertaubung berufstätige Patientin war seit ihrer Jugend fortschreitend hörgeschädigt. Nach einem Hörsturz im Jänner des Jahres war sie auf einem Ohr gänzlich taub und am anderen hochgradig hörbehindert. Insgesamt wurdem nach Angaben des ärztlichen Direktors, Ao. Univ.-Prof. Dr. Reinhard Krepler, am AKH Wien bisher 330 ertaubte Patienten mit einem Cochlea-Implantat und 15 mit einem implantierbaren Hörgerät versorgt. Die heutige Operation sei nicht nur für die Patientin erfolgreich, sondern auch von hohem wissenschaftlichen Interesse, um die Zusammenschaltung der Hörbahnen durch verschiedene Systeme zu analysieren. (APA)