Linz - Die Einberufung eines sofortigen neuerlichen "Temelin-Gipfels" auf oberösterreichischer Landesebene fordern jetzt die Atomgegner. "Der Gipfel sollte nach Möglichkeit am Freitag stattfinden, denn die Zeit drängt enorm", so der Klubobmann der Grünen im oberösterreichischen Landtag, Rudi Anschober. Er habe die Forderung nach einem solchen Gipfel auch bereits an Landeshauptmann Josef Pühringer (V) heran getragen, gab Anschober bekannt. Hearing soll verhindert werden Grund für die notwendige "Eile" sei, so der Grün-Politiker, dass sich die Hinweise darauf verdichten, dass das umstrittene Hearing im Zusammenhang mit der Umweltverträglichkeitsprüfung in der letzten Juniwoche entweder in Wien, St. Pölten oder Linz durchgeführt werden soll. "Das wäre das Feigenblatt aus Österreich für eine völlig unzureichende UVP", so Anschober, "wir müssen die Notbremse ziehen, dass es nicht zu diesem Hearing kommt". Darum sollte es in dem "Gipfel" gehen. Anschober: "Es ist jetzt eine Phase der entscheidenden Weichenstellung im Widerstand erreicht, wir müssen verhindern, dass man den Atomgegnern durch dieses Hearing in den Rücken fällt". Zuerst Fragen abklären Die oberösterreichische Umweltlandesrätin Ursula Haubner (F) betonte in einer Aussendung, ein UVP-Hearing könne "erst dann abgehalten werden, wenn die offenen Fragen abgeklärt sind". Vor allem gehe es um die bis jetzt unzureichenden Unterlagen für diese UVP, speziell, was die so genannte "Nullvariante" - also die Nicht-Inbetriebnahme des AKW Temelin - und die Folgen von schweren Unfällen betrifft. Hauber: "Es muss von österreichischer Seite klar festgehalten werden, dass ein Abschluss der Gesamt-UVP und somit ein Hearing zum derzeitigen Zeitpunkt nicht möglich sind". "Hearing nur auf seriöser Basis" "Ausweichen auf andere Bundesländer wäre Verrat am Temelin-Widerstand" Linz/APA Ein allfälliges UVP-Hearing zu Temelin dürfe nur "auf seriöser Basis stattfinden", dazu sei die Richtigstellung der bis jetzt aus Tschechien vorliegenden Dokumente erforderlich. Dies verlangte der Obmann des Österreichisch Tschechischen Anti Atom Komitees, der oberösterreichische VP-Landtagsabgeordnete Otto Gumpinger, am Donnerstag in einer Aussendung. Und Gumpinger im Hinblick auf das UVP-Hearing weiters: "Wenn überhaupt, muss es in Oberrösterreich stattfinden, da hier der weitaus stärkste Widerstand gegen Temelin und auch aus geographischer Sicht die unmittelbare Nähe gegeben sind. Ein Ausweichen auf andere Bundesländer wäre ein Verrat am Temelinwiderstand und würde zu scharfen Protesten der Temelingegner führen". (APA)