Cambridge - Wissenschaftler der Firma E-Ink in Cambridge, Massachusetts, lassen elektronisches Papier erstmals in Farbe leuchten. Wie das Magazin "New Scientist" berichtet, stehen die dünnen, flexiblen und günstigen Bildschirme kurz vor der Marktreife. Für die Farbdarstellung greifen die E-Ink-Forscher auf einen sehr feinen Farbfilter zurück, der bereits bei handelsüblichen Flüssigkristall-Bildschirmen angewendet wird. "Damit können wir schnell auf den Markt kommen, da diese Technologie bereits existiert", begründet Dan Button von E-Ink die technologische Anleihe am Konkurrenzprodukt. Erst kürzlich präsentierte E-Ink zusammen mit Philips einen Prototypen für ein Schwarz-Weiß-Display. Die Prototypen der zukünftigen Farbdisplays bewegen sich bei einer Auflösung von etwa 80 Bildpunkten pro Zoll (80 dpi). Dabei gehen die Entwickler von einem Schwarz-Weiß-Display mit 300 dpi aus. Für jeden Farbpunkt benötigen sie allerdings drei Schwarz-Weiß-Punkte, die durch einen winzigen Farbfilter in den Grundfarben Rot, Grün und Blau erstrahlen. Aus diesen drei Farben lassen sich wie bei einem Fernseher nahezu alle natürlichen Farben mischen. Nun hofft Entwickler Button, diese Auflösung in Kürze steigern zu können. Zwischen eine Kunststoff-Folie und einer durchsichtigen Deckschicht aus Indiumzinnoxid füllten sie die elektronische Tinte ein. In dieser befinden sich viele winzige Mikrokapseln mit einem weißen Farbstoff, der auf Strom reagiert. Über eine von außen angelegte Spannung können die Transistoren geschaltet werden. Fließt durch einen Transistor Strom, bewegen sich die Farbstoffteilchen zur Frontabdeckung. Auf dem Monitor erscheint ein weißer Punkt. Wird der Stromfluss unterbrochen, driften die Pigmentteilchen zurück und ein schwarzer Fleck wird auf dem Bildschirm sichtbar. (pte)