Wien - Auf mehr als 3 Mrd. S (218 Mill. Euro) belaufen sich die Schulden des schwer angeschlagenen Buch- und Medienhandelskonzerns Libro allein bei Banken (2,3 Mrd. S) und Lieferanten (mehr als 700 Mill. S). In den Verhandlungen um einen Schuldennachlass - Libro selbst forderte einen Forderungsverzicht von mehr als 50 Prozent - verlangen die Kreditinstitute nun, dass ein solcher Nachlass zur Fortführung alle gleichmäßig treffen treffen müsste, also Kreditwirtschaft, Lieferanten und restliche Schuldner. "Von den Eigentümern wird sowieso ein Beitrag erwartet", hielt ein Banker am Freitag gegenüber der APA fest. Allein die Bankverbindlichkeiten hatten sich im letzten Jahr verdoppelt. Rund 700 Mill. S und damit den Löwenanteil, schuldet Libro der Bank Austria-Gruppe. Die Linzer Oberbank hat bei Libro Kredite für 400 Mill. S "draußen", die Erste Bank über 300 Mill. S. Raiffeisen kommt auf rund 350 Mill. S, davon entfallen rund 200 Mill. S auf die RLB NÖ-Wien und knapp 150 Mill. S auf die Raiffeisen Zentralbank (RZB). Großgläubigerbanken sind zudem die Postsparkasse (P.S.K.) mit 200 Mill. S und die Deutsche Bank mit mehr als 200 Mill. Bei einem Umsatz von rund 5,5 Mrd. S wies die Libro-Gruppe im abgelaufenen Geschäftsjahr (nach untestierten Bilanzzahlen) einen Verlust im EGT von 1,2 Mrd. S aus. (APA)