Der Vorstandsvorsitzende des Axel Springer Verlages, August Fischer, hat den Autoren- und Beratungsvertrag mit dem ehemaligen "Bild"-Chefredakteur Peter Boenisch gekündigt. Grund dafür sei eine publizistische Tätigkeit Boenischs für andere Printmedien ohne die vertraglich geforderte Zustimmung des Verlages, teilte der Springer-Verlag am Freitag mit. Boenisch habe ohne Wissen des Axel Springer Verlages einen Artikel für die Süddeutsche Zeitung (SZ) vom 29. Mai geschrieben. Darin warf Boenisch der Lufthansa vor, wegen einer kritischen Berichterstattung zum Verhalten des Unternehmens in dem am Freitag beigelegten Tarifkonflikt mit seinen Piloten die Zahl der SZ-Bordexemplare reduziert zu haben Boenisch, der auch Regierungssprecher des früheren Bundeskanzlers Helmut Kohl (CDU) war, kritisierte dies als Machtmissbrauch und Verstoß gegen die Pressefreiheit. (zum Thema: SZ schaltet Eigeninserate ... als Reaktion auf die Bord-Exemplar-Einschränkungen der Lufthansa ). Der Axel Springer Verlag erklärte in seiner Mitteilung, der Inhalt des Artikels sei für die Kündigung des Beratervertrages nicht relevant gewesen. Grund sei Bruch des erst Ende April geschlossenen Vertrages, der die Vertrauensbasis zerstört habe. Boenisch hatte im April sein Aufsichtsratsmandat beim Axel Springer Verlag niedergelegt. Er begründete seine Entscheidung damals damit, dass seine publizistische Tätigkeit hat für ihn Vorrang habe. (Reuters)