Verbania - Der jugoslawische Präsident Vojislav Kostunica und sein kroatischer Amtskollege Stjepan Mesic haben Freitag Abend beim Zentraleuropäischen Präsidententreffen in der norditalienischen Stadt Verbania eine gemeinsame Erklärung unterzeichnet, in der sie bestätigen, keine Gebietansprüche gegenüber Bosnien-Herzegowina zu hegen. Laut dem Dokument wollen beide Länder ihre Beziehungen im Interesse der gesamten Balkanregion fördern. Außerdem wollen Mesic und Kostunica in Hinblick auf eine Normalisierung der Beziehungen ihrer Länder weitere Schritte unternehmen, um den Minderheiten in ihren Ländern - der serbischen Minderheit in Kroatien und der kroatischen Minderheit in Jugoslawien - Schutz zu garantieren. "Beide Länder und ihre Bürger können und müssen auf bestmöglichste Weise mit der Wahrheit über die Geschehnisse des vergangenen Jahrzehnts vertraut werden", heißt es in der gemeinsamen Erklärung. Bei der Auseinandersetzung mit diesen Geschehnissen solle das Prinzip der Eigenverantwortung und -schuld angewendet werden, um Versuchen vorbeugen, eine kollektive Verantwortung und Schuld aufzubauen, wird in der Erklärung weiter betont. Die beiden Präsidenten wollen sich auch für die Überwindung von Hindernissen einsetzen, weswegen viele Flüchtlinge immer noch nicht in ihre Heimat zurückkehren konnten. Die Präsidenten versprachen außerdem, alle möglichen Initiativen ergreifen, um das Schicksal der im Krieg vermissten Personen festzustellen. Mesic und Kostunica, der erstmals an einem Zentraleuropäischen Präsidententreffen teilnimmt, wollen sich dem Dokument zufolge in ihren Ländern für die Bewegungsfreiheit von Personen, Gütern und Ideen nach den Normen des Vereinten Europa einsetzen. (APA)