Erlangen - Die november AG hat zusammen mit ihren Partnern Siemens, Infineon Technologies, Eppendorf sowie dem Fraunhofer Institut für Siliziumtechnologie ISIT analytische Werkzeuge für die Biotechnologie angekündigt. Hierzu entwickelt der Forschungsverbund einen neuen Typ integrierter Siliziumchips, mit dessen Hilfe Biomoleküle ohne kostenintensive optische Komponenten direkt nachgewiesen werden sollen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert dieses technologieübergreifende Projekt mit zehn Mio. Mark. Biochip-Systeme ermöglichen die gleichzeitige Durchführung einer großen Anzahl von Analysen. Ziel der Forschungsarbeiten ist die Entwicklung diagnostischer Verfahren und Geräte. Dabei soll auf der Oberfläche von Silizium-Chipstrukturen die Erbsubstanz voll elektronisch nachgewiesen werden. Die Silizium-Chipstrukturen sind hierbei speziell für die Diagnostik entwickelt. Durch die ausschließliche Verwendung elektronischer Komponenten, also den Verzicht auf aufwendige optische Nachweismethoden, sollen die Kosten für Biochip-Anwendungen wesentlich gesenkt werden. "Der elektronische Biochip erlaubt eine integrierte Probenaufbereitung und Detektion und liefert direkt computerlesbare Signale für eine automatisierte Auswertung", erklärte Jörg Hassmann, Projektleiter bei der november AG. Das System erlaube so eine zeitliche Vorverlagerung der Diagnose. "Damit ermöglichen wir einen früheren und spezifischeren Therapieansatz", so Hassmann. Ziel sei die Diagnose von Krankheiten, bevor schädigende Symptome eintreten. Hierzu zählen eine Vielzahl von Infektionskrankheiten sowie die Früherkennung von Krebs. Innerhalb des Forschungsverbundes übernimmt die november AG die Erprobung und Optimierung der Biotech-Chips. Das Fraunhofer Institut für Siliziumtechnologie wird erste Testchips beisteuern, wobei die Schaltungstechnik des elektrischen Biochips von Infineon entwickelt wird. Die Systemintegration, die Entwicklung der Auslesegeräte und Chipmodule sowie die klinische Validierung erfolgt bei Siemens. Das Forschungsvorhaben ist für einen Zeitraum von drei Jahren angelegt. (pte)