Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: Archiv
Mexiko City - Hohe Lagerbestände und Tiefpreise auf dem Kaffeemarkt haben Forscher aus Japan und Kolumbien dazu veranlasst, die Frucht des Kaffeebaums - die Kaffeekirsche - für alternative Verwendungszwecke zu untersuchen, wie TheStraitsTimes berichtet. Dazu zählen Dachdeckplatten und Wandverkleidungen, so der Entwicklungstechniker Luis Zamora vom Costa Rica´s Coffee Institute (Icafe). Kolumbien, Kaffeeproduzent Nummer Zwei, und Mexiko, Kaffeeproduzent Nummer Fünf, sind sich einig, dass der Rückzug der qualitativ minderen Bohnen vom Markt helfen könnte, die globalen Bestände zu mindern und gleichzeitig die Qualität zu steigern. Idealerweise komme es in weiterer Folge bei den am häufigsten verlangten Kaffeesorten zu steigenden Preisen. In Kolumbien untersuchen derzeit Forscher der National University die Möglichkeit, die Haut der Kaffeekirschen für Baumaterialien zu nutzen. In Costa Rica wurden Forschungen auf Regierungsebene, die dem Verwendungszweck von Kaffee als alternative Brennstoffquelle nachgingen, eingeschränkt. Unabhängige Forscher arbeiten allerdings daran, Kaffee, ebenso wie in Kolumbien, als Baumaterial einsetzen zu können. "Verbrennungsexperimente mit Kaffee zeigten, dass die Bohnen heißer verbrennen als Holz und auch einen höheren kalorischen Wert besitzen", erklärte Zamora. Es wurden bereits Laboruntersuchungen durchgeführt, um zu testen, wie viel Energie bei der Verbrennung von Kaffeekirschen produziert wird. "Demnächst könnten auch Tests auf großtechnischer Ebene beginnen. Dabei sei es möglich, rund 50 Tonnen Kaffee täglich in Öfen von Zementfabriken zu verbrennen, sagte der Entwicklungstechniker. Kaffee als Brennstoff könnte sich vor allem in der Hüttenindustrie durchsetzen. Hier werden derzeit Materialien wie alte Reifen und anderer Abfall zur Beheizung der Öfen verwendet, so Zamora. Um den Preissturz abzuwenden, haben Guatemala, Mexiko, El Salvador, Honduras, Nicaragua, Costa Rica und Kolumbien vereinbart, fünf Prozent der Kaffee-Exporte der niedrigsten Qualitätsstufe nicht für den menschlichen Konsum zu verwenden. Die Maßnahme soll die zögernden Versuche weltweiter Kaffeepflanzer unterstützen, Exporte zurückzuhalten und dadurch die äußerst niedrigen Kaffeepreise wieder anzuheben. (pte)