München - Dem Ballermann-Tourismus auf Mallorca soll nach dem Willen der Inselregierung der Garaus gemacht werden: "In wenigen Jahren wird es auf Mallorca keinen Ballermann mehr geben. Sauftouristen müssen sich dann ein anderes Reiseziel suchen", sagte der Tourismusminister der Balearen, Celesti Alomar, dem Münchener Magazin "Focus" laut Vorabbericht vom Samstag. Pauschaltouristen sollen nach seinem Willen nur noch 20 Prozent der Gäste ausmachen. Wunschgäste seien Naturliebhaber, Golfspieler, Kulturtouristen und Individualreisende. "Unsere Zielgruppe ist die Golfgeneration. Die Käfer-Fahrer können künftig in der Türkei oder Kroatien Urlaub machen". Mit dem Abriss alter Hotelanlagen solle die Bettenzahl reduziert werden, berichtet das Magazin weiter. Vor allem El Arenal, das Zentrum des Massentourismus, solle mit dem teilweisen Abriss von strandnahen Hotels ein neues Image erhalten. Einfluss auf den künftigen Touristenzustrom dürfte auch die geplante Ökosteuer haben. Nach Alomars Plänen sollen ab dem 1. November je nach Unterkunftsart pro Nacht zwischen 0,25 Euro (3,44 S) - im so genannten Agrotourismus - und zwei Euro (27,5 S) in Fünf-Sterne-Luxus-Hotels fällig werden. Mit knapp 3,3 Millionen Besuchern rangiert Mallorca "Focus" zufolge derzeit auf Platz eins der Beliebtheitsskala bei den Badezielen der Deutschen. Der Präsident des Deutschen Reisebüro-Verbands (DRV), Klaus Laepple, kritisiert die Pläne der balearischen Regierung: "Die touristische Infrastruktur Mallorcas wird einer elitären Zielgruppe in keinster Weise gerecht", sagte Laepple dem Magazin. (APA/AP)