Salzburg - Mehr als ein Monat nach dem spurlosen Verschwinden des kleinen Mädchens dürfte nun traurige Gewissheit herrschen: Bei der am Samstag aus der Saalach geborgenen Leiche handelt es sich nach Angaben der Salzburger Gendarmerie "mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit" um die dreijährige Brigitte B. aus Rauris im Pinzgau, die am 1. Mai von einem Parkplatz in Saalfelden verschwunden ist. Gefunden wurde das mit blauen Jeans, blauem Pullover und braunen Schuhen bekleidete Mädchen gegen 14.50 Uhr von einem Kajakfahrer 450 Meter flussabwärts von der so genannten Strohwollnerbrücke im Gemeindegebiet von St. Martin bei Lofer (Pinzgau). Eine Obduktion der Toten wurde angeordnet. Nachdem Brigitte am Nachmittag des 1. Mai aus Saalfelden spurlos verschwunden war, blieben groß angelegte Suchaktionen von Feuerwehr, Angehörigen des Roten Kreuzes, Mitgliedern der Hundestaffel, der Wasser-und der Bergrettung erfolglos. Auch zahlreiche Hinweise aus der Bevölkerung führten zu keinem Ergebnis. Das kleine Mädchen, das seit der Trennung seiner Eltern bei den Großeltern lebte, war am Tag seines Verschwindens mit seinem Vater auf einem Großparkplatz in Saalfelden Rad gefahren. Der 35-jährige Vater hatte es kurz aus den Augen verloren, als er sich um ein anderes Kind kümmerte, das weinend auf dem Parkplatz stand und offenbar seine Mutter suchte. Währenddessen hatte sich seine Tochter unbemerkt entfernt. Sie dürfte in die unmittelbar neben dem Parkplatz vorbeiführende Urslau gefallen und anschließend in die Saalach abgetrieben worden sein. Vom Fahrrad des Mädchens fehlt nach wie vor jede Spur. (APA/DER STANDARD, Printausgabe 11.6.2001)