Wien - Der Wohnbau in Österreich ist im Jahr 2000 massiv eingebrochen. Vorläufige Zahlen der Statistik Austria bestätigen die Fertigstellung von 55.410 Wohnungen, also sieben Prozent weniger als im Jahr davor. Für 41.840 Wohnungen wurde um eine Baubewilligung angesucht. Das entspricht einem Rückgang um rund acht Prozent. Bezogen auf die gesamte Wohnbevölkerung zum Jahresende, ergab sich österreichweit eine Wohnbaurate von 6,8 fertig gestellten Wohnungen pro 1000 Einwohner. 1999 hatte die Rate noch 7,3 und im Jahr davor 7,1 betragen, meldete die Statistik am Montag in einer Aussendung. Baubewilligungen Einen massiven Rückgang bei den Baubewilligungen gab es Wien. 5170 bewilligte Wohnungen im Jahr 2000 bedeuten eine Abnahme von 35 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Diesem Minus ging allerdings eine Steigerung von 31 Prozent im Jahr 1999 voraus. Auch die Zahl der fertig gestellten Wohnungen in der Bundeshauptstadt - 1999 noch um 38 Prozent gestiegen - ging im Jahr 2000 um neun Prozent zurück. Bei den Bewilligungen liegt Wien aber deutlich über dem bundesweiten Trend. Mit Ausnahme von Niederösterreich (plus 13 Prozent), Vorarlberg (plus elf Prozent) und Tirol (plus zwei Prozent) nahm die Zahl der Baubewilligungen in allen Bundesländern ab - neben Wien am stärksten in Kärnten mit minus 16 Prozent, in Salzburg mit minus 15 Prozent und in Oberösterreich mit minus 14 Prozent. Im Burgenland hat die Zahl der bewilligten Wohnungen um sechs Prozent und in der Steiermark um ein Prozent abgenommen. Bei den fertig gestellten Wohnungen konnten vier Bundesländer eine positive Entwicklung verzeichnen: In Kärnten betrug die Zunahme vier Prozent, in Vorarlberg drei Prozent und in Salzburg und der Steiermark jeweils zwei Prozent. Den stärksten Rückgang gab es im Burgenland und in Oberösterreich mit minus 13 Prozent. (ee, DER STANDARD, Printausgabe 12.6.2001)