Wegen gesunkener Ertragsaussichten wird die am Frankfurter Neuen Markt gelistete deutsche Softwarefirma Brokat mit Sitz in Stuttgart 300 ihrer insgesamt 1.400 Stellen streichen. Wie das Unternehmen am Montag mitteilte, fällt der Großteil der Stellen mit 200 in den USA weg. In Europa und Asien seien 100 Arbeitsplätze betroffen, 50 davon in Deutschland. Standort-Schließungen unumgänglich Brokat kündigte an, seine Standorte in Holland, Belgien und Israel zu schließen. Die Entwicklungskapazitäten würden in Stuttgart und Leipzig gebündelt. Zudem reduziere das Unternehmen die Zahl seiner externen Berater. Brokat erwartet bis Ende 2001 durch Stellen- und Standortstreichungen Einsparungen in Höhe von 15 Mill. Euro (206 Mill. S) gegenüber dem ersten Quartal. Ausgeglichenes Ergebnis für Ende 2001 geplant Trotz des geplanten Stellenabbaus und der Neubewertung von Tochterfirmen hält Brokat am Ziel fest, im vierten Quartal 2001 ein ausgeglichenes Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Mitarbeiterbeteiligungen (Ebitdaso) zu erreichen. Firmensprecher Rainer Jung sagte am Montag, Brokat halte an seinen Prognosen fest. Das Unternehmen erwartet nach revidierten Zahlen vom April im laufenden Jahr einen Umsatz von 180 bis 190 Mill. Euro. Brokat ist Anbieter von Software-Lösungen für den elektronischen Handel und hatte bereits angekündigt, sich künftig auf die Entwicklung von Programmen für die mobile Kommunikation zu konzentrieren. (APA/AFP/Reuters)