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foto: reuters/zivulovic
Luxemburg - EU-Kommissionspräsident Romano Prodi hat sich am Montag in Luxemburg zuversichtlich gezeigt, dass der Erweiterungszeitplan trotz des irischen Nein zum Nizza-Vertrag unverändert beibehalten werden kann. Der Zeitplan solle auch bei dem Gipfeltreffen der EU-Staats- und Regierungschefs in Göteborg bestätigt werden, sagte Prodi vor der internationalen Presse am Rande eines Treffens der EU-Außenminister. Die Verhandlungen mit den ersten Kandidatenländern sollen bis Ende 2002 abgeschlossen werden, damit sich die Bevölkerung an den nächsten Europawahlen im Juni 2004 bereits beteiligen könne, erklärte Prodi. Zugleich erklärte er, dass er "sehr enttäuscht" über den Ausgang der Volksabstimmung zum Nizza-Vertrag in Irland sei. Das Ergebnis zeige die Notwendigkeit, die Bevölkerung intensiver über die Inhalte der EU-Reformen aufzuklären. Verhandlungen zwischen Regierungen reichten dafür nicht aus. Es müsse eine öffentliche Debatte geben. Änderungen am Nizza-Vertrag wird es nach Einschätzung Prodis nicht geben, um Irland wieder an Bord zu holen. Die irische Regierung plane aber eine intensivere Kampagne zu Aufklärung der Bevölkerung. Es bestehe kein Grund, aus der Ablehnung eine große Krise entstehen zu lassen. Die EU-Staaten sollten den Ratifizierungsprozess fortsetzen. (APA)