Rom - Das Nationale Olympische Komitee Italiens (CONI) erwägt nach dem Dopingskandal beim Giro einen einmonatigen Stopp aller Radrennen in Italien. Das berichtete die römische Zeitung "La Repubblica" am Dienstag. Diese Zwangspause solle allen Radsportlern die Möglichkeit geben, über das Dopingproblem im Radsport nachzudenken. CONI-Präsident Gianni Petrucci hatte für Dienstag einen Rad-Krisengipfel mit zahlreichen Repräsentanten des Radsports nach Rom eingeladen. Darunter auch Giro-Sieger Gilberto Simoni und der wegen Sportbetrugs zu drei Monaten auf Bewährung verurteilte Marco Pantani.Zahl der Betroffenen steigt stetig Unterdessen steigt die Anzahl der Personen, gegen die wegen Verstoßes gegen das Dopinggesetz ermittelt wird, stetig an. Am Dienstag berichtetet das italienische Fernsehen, dass bereits "gegen über 50 Personen" in Florenz ermittelt werde. Mittlerweile seien die Durchsuchungsergebnisse von 15 von 20 Teams ausgewertet. Im Fall einer Verurteilung drohen den Fahrern in Italien bis zu drei Jahren Haft. Betreuer und Mediziner, die Doping-Mittel beschafft oder verabreicht haben, drohen bis zu sechs Jahren Gefängnis. Suspendierungen Nach Angaben der "La Repubblica" wird der mit dem gar nicht zugelassenen Blut-Dopingmittel "Hemassist" erwischte Dario Frigo noch in dieser Woche von der Staatsanwaltschaft in Florenz verhört. Frigo war von seinem Team Fassa-Bartolo nach dem Dopingfund am Freitag entlassen und als Zweitplatzierter vom Giro zurückgezogen worden. Der italienische Rennstall Liquigas-Pata suspendierte am Montag seine unter Doping-Verdacht geratenen Rad-Profis Ellis Rastelli, Sergej Gontschar (Ukraine), Denis Zanette, Marco Zanotti und Giani Faresin. (APA/dpa)