Netzpolitik
Tschechische Großbank von Hacker überfallen
Daten von 2,5 Mio. Kunden gestohlen - Täter bietet Beute via E-Mail an
Prag - Die größte tschechische Anlagebank
Ceska Sporitelna
ist vergangene Woche von einem
Cyberterroristen überfallen worden, der offenbar sämtliche Daten der 2,5
Mio. Kunden geraubt hat. Wie InternetNews berichet, vermutet die
tschechische Polizei einen Bankmitarbeiter als Täter, hat aber bislang keine
Beweise.
Anonymes Angebot
Aufgeflogen ist die Tat, als der Hacker mehreren tschechischen Unternehmen
ein anonymes Angebot machte. Der Autor gab via E-Mail an, im Besitz von
wichtigen Daten - u.a. Namen, Adresse und die komplette Transaktionsliste
für jede beliebige Periode - von mehr als 2,5 Mio. Kunden der Ceska
Sporitelna zu sein. Dem Schreiben fügte er einige Beispiele an, um deren
Echtheit zu dokumentieren. Was der Täter mit dem Datenangebot bezweckte,
blieb bislang unklar, er hinterließ jedenfall überall seine
Free-E-Mail-Adresse sporoziro@yahoo.com .
Nicht mehr gewährleistet
Die Ceska Sporitelna teilte ihren Kunden mit, dass die Anonymität ihrer
Daten nicht mehr gewährleistet sei, versicherte aber, ihren Geldanlagen
drohe keine Gefahr. Das Image der Bank hat freilich einen schweren Schaden
erlitten. Insider vermuten, der Datenklau könnte mit der bevorstehenden
letzten Privatisierungsphase der Bank zusammenhängen.
Internefirmen in Tschechien befürchen nun, dass der Fall die Behörden dazu
veranlasst, restriktivere Zugangsregeln zum Internet einzuführen. Bislang
gibt es in Tschechien relativ liberale Regelungen. (pte/internet.com)