Belgrad - Die Mitarbeiter des ehemaligen jugoslawischen Präsidenten Slobodan Milosevic haben nach seiner Entmachtung einen Teil des Archivs der serbischen Geheimpolizei vernichtet. Das erklärte am Dienstag in Belgrad Vladimir Nikolic, Berater des Chefs der Staatspolizei, anlässlich der ersten Pressekonferenz in der Geschichte dieser Organisation. Verantwortlich für die Vernichtung des Geheimarchivs sei der inzwischen inhaftierte Ex-Chef der Staatspolizei, Rade Markovic, meldet die Belgrader Nachrichtenagentur Beta. Die in den vergangenen Jahrzehnten bespitzelten Bürger Serbiens werden ab kommender Woche die Möglichkeit haben, Einsicht in ihre Geheimdossiers zu bekommen, erklärte Nikolic. Er könne zwar nicht genau sagen, wie viele Menschen bis Oktober vergangenen Jahres bespitzelt wurden. Fest stehe aber, dass alle Regimegegner und Führer der früher oppositionellen Parteien umfangreiche Dossiers hätten, für deren Lektüre einige Wochen notwendig sind, so Nikolic. (APA/dpa)