Zu einem Zwischenfall ist es Montag am Abend bei der vom ORF Kärnten ausgestrahlten Radiosendung "Streit-Kultur" gekommen. Wie das Landesstudio in einer Aussendung mitteilte, habe der freiheitliche Klubobmann Martin Strutz versucht, sich in die Sendung zum Thema "Weniger Gendarmerie - mehr Sicherheit" als Studiogast "hinein zu reklamieren". Strutz war bisher für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. "Skandal" und "Frechheit" Strutz sei uneingeladen wenige Minuten vor Sendungsbeginn erschienen und habe die eingeladene FP-Sicherheitssprecherin LAbg. Dietlinde Kreuzer vor das Studio gebeten. Es sei zu einer lautstarken Auseinandersetzung zwischen den beiden gekommen, heißt es in einer ORF-Aussendung. Kurz darauf sei Strutz ins Studio zurück gekehrt und habe deponiert, dass er an Stelle von Kreuzer an der Diskussion teilnehmen werde. Dies sei ihm jedoch von ORF-Moderator Wolfgang Dittmar verwehrt worden. Darauf hin habe der FP-Klubchef das Studio mit den Worten "Skandal" und "Frechheit" verlassen. Landesintendant Gerhard Draxler bezeichnete die Vorgangsweise von Strutz als "ungeheuer". "Ich bin stolz auf den Moderator der Sendung, der in einer Ausnahmesituation sachlich reagiert, Mut und journalistische Unabhängigkeit bewiesen hat", stellte er fest. SP-Sicherheitssprecher, LAbg. Rudolf Schober, ebenfalls Teilnehmer an der Diskussion: "Dieser erbärmliche Versuch, in die Programmgestaltung des ORF einzugreifen, scheiterte an der Standhaftigkeit des zuständigen Redakteurs." "Bemerkenswert" findet Schober, dass der Kärntner Landesgendarmeriekommandant Brigadier Willi Liberda seine Teilnahme an der Sendung kurzfristig abgesagt hatte. "Gerade im Zusammenhang mit dem bizarren Auftritt von Strutz stellt sich die Frage: Wurde auf Liberda politischer Druck von Seiten der FPÖ ausgeübt?", dazu der SP-Politiker. Landeshauptmann Jörg Haider (F) habe erst kürzlich Liberda "fälschlich vorgeworfen, in Sachen Gendarmerieposten einiges verbockt zu haben". Schober sieht in den Vorgängen rund um die Sendung "Streit-Kultur" die Bestätigung dafür, dass die FPÖ sehr wohl wisse, dass sie an den drohenden Gendarmerieposten-Schließungen schuld sei. "Haider und Strutz sind dermaßen nervös, dass sie sogar vor offener Intervention nicht zurückschrecken", dazu der SP-Sicherheitssprecher. (APA)