Wien - Die österreichischen Autoimporteure und der Autofahrerklub Arbö fordern eine Reduktion der "zu weit gesteckten Ziele des Kioto-Klimaschutzprotokolls auf ein sozial verträgliches Ausmaß". Es dürfe nicht zu einer weiteren Verteuerung des Pkw- und Lkw-Verkehrs kommen, wie das der Entwurf der "Strategie Österreichs zur Erreichung des Kioto-Zieles" des Umweltministeriums vorsehe. Die USA hätten unter Präsident George Bush ihre Zusagen zur Reduktion der Treibhausgas-Emissionen bereits zurückgezogen, Italien überlege derzeit ähnliche Schritte, sagte Felix Clary und Aldringen, Geschäftsführer von BMW Austria. Daher müsse die Frage erlaubt sein, ob "Österreich beim Erreichen von Umweltstandards innerhalb der EU immer eine Vorreiterrolle übernehmen muss". Der Straßenverkehr sei nur für etwa 11,5 Prozent der vom Menschen produzierten Treibhausgase verantwortlich und gar nur für 0,07 Prozent des Gesamtausstoßes von Klimakillern. "Kein sachlich fundierter Grund" Daher gebe es keinen sachlich fundierten Grund, den Autoverkehr im Hinblick auf die Verminderung der schädlichen Kohlendioxid-Emissionen noch mehr zu belasten. Der Arbö lehne alle geplanten Verteuerungen für Autofahrer wie eine Pkw-Bemautung oder die Erhöhung der Normverbrauchsabgabe ab, sagte Arbö-Präsident Herbert Schachter. Die Einführung von schwefelarmen Kraftstoffen sei laut Clary und Aldringen unbedingt notwendig, um neue, sparsamere Motorengenerationen einsetzen zu können. Alternative Antriebe wie Brennstoffzellen oder Wasserstoffmotoren wären zwar schon weitgehend serienreif, die Schaffung der nötigen Infrastruktur wie die Umrüstung von Tankstellen werde aber noch einige Jahre dauern, sagte der BMW-Manager. (zwi/DER STANDARD, Printausgabe 13.6.2001)