Wien - Nach der Aufregung um den Gasgeruch, der Dienstagabend alle Wiener U-Bahnlinien bis auf die ehemalige Stadtbahn lahm gelegt hatte, verkehrten die Garnituren Mittwochfrüh wieder planmäßig. Wegen des starken Gasgeruchs waren alle U-Bahnlinien bis auf die U 6 entweder eingestellt worden, oder verkehrt nur eingeschränkt. Zunächst war wegen des klar wahrnehmbaren Gasgeruchs um ca. 19:00 Uhr die U 1 im Bereich zwischen Reumannplatz und Taubstummengasse evakuiert und gesperrt worden. Die anderen U-Bahnlinien, die mit der U1 kreuzen, wurden zunächst noch weitergeführt, hielten jedoch an den U1-Kreuzungspunkten nicht. Nach 20 Uhr wurde jedoch auch deren Betrieb vorläufig eingestellt, schließlich wurde der Betrieb der U3 und U4 in Teilbereichen wieder aufgenommen, was zu längeren Wartezeiten führte. Minimale Gaskonzentration Im Bereich Schwedenplatz wurde mittels eines Gaswarnmessgerätes eine minimale Konzentration festgestellt. In den restlichen Bereichen konnte jedoch keine positive Messung festgestellt werden. Allein im Bereich Opernpassage wurde noch eine geringfügige Menge von Erdgas dokumentiert. Sämtliche Überprüfungen im Bereich von Gasleitungen und Gasrohren waren aber negativ. Eine ernsthafte Explosionsgefahr bestand zu keiner Zeit. Erdgas nicht für Geruch verantwortlich Der Leiter des Störungsdienstes der Wiengas GmbH, Karl Schmid erklärte, dass der Geruch jedenfalls nicht von Erdgas gekommen sei. Trotz "intensiven Suchens" seien keine Erdgasemissionen festgestellt worden. Laut Schmid könnte auch ein Schmierfett für die intensive Geruchsbelästigung verantwortlich sein. "verdächtige" Substanz bei Reparaturarbeit verwendet Die "Verdächtige" Substanz sei bei Arbeiten zur Reparatur einer Rolltreppe im Bereich der Station Reumannplatz verwendet worden. Dort soll der Geruch auch zum ersten Mal festgestellt worden sein. Trotz der "Entwarnung" in Sachen Erdgas - das zu 97 Prozent aus Methan besteht - werden die Wiengas-Experten am Mittwoch erneut Begehungen mit Spürgeräten unternehmen. Keine Gasrohre im Tunnelbereich Schmid betonte, dass in den Stationen oder den Tunnelsystemen keine Gasleitungen vorhanden sind. Mitunter seien die Hauptleitungen jedoch in der Nähe des U-Bahn-Bereiches verlegt. Am Reumannplatz ist das laut Karl Schmid aber nicht der Fall: "Dort sind sie eigentlich ziemlich weit entfernt." Der Einsatz am Dienstag ist laut Wiengas plangemäß abgelaufen: Der diensthabende Ingenieur - einen solchen gibt es täglich 24 Stunden - sei verständigt worden und habe sich zum Reumannplatz begeben. Anschließend seien "Inspektionisten" mit Spürgeräten die kompletten Strecken der U 1 und der U 4 abgeschritten. In dieser Zeit war nicht nur der Verkehr stillgelegt, auch die Schienen waren stromlos geschaltet worden. (APA/red)