Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: APA/Schneider
Wien/New York - Dem in Wien ansässigen UNO-Büro für Drogenkontrolle und Verbrechensprävention (ODCCP) wird in einem UNO-internen Kontrollbericht Missmanagement, mangelnde Transparenz, schlampige Rechnungsführung und Demotivierung der Mitarbeiter vorgeworfen. Der italienische Direktor der UNO-Einheit, Pino Arlacchi, der im Bericht allerdings namentlich nicht genannt wird, lege ein "stark zentralistisches und willkürliches" Führungsverhalten an den Tag. "Die gesamte Autorität" sei auf Arlacchis Büro konzentriert, ohne daß Entscheidungen mit dem Personal besprochen würden, heißt es in dem Kontrollbericht, der am Dienstag im Internet veröffentlicht wurde. Oft werde der Planungsprozeß durch impulsive Entscheidungen gestört, Aktionen würden "im letzten Moment verschoben oder abgesagt". Das Büro könne seine Aufgaben nicht erfüllen, da "Meinungen nicht frei ausgetauscht und das Team nicht in den Entscheidungsprozess eingebunden" werde. Weiters sei kein funktionierender Mechanismus zur Überwachung der Implementierung der Programme und zur Bewertung der Ergebnisse vorhanden, so der Bericht. Durch Missmanagement könne die ODCCP ihr Mandat nicht erfüllen, es würden Ressourcen verschwendet. Der Bericht räumt allerdings ein, dass in Wien seit Jänner 2001 eine Reihe von Gegenmaßnahmen getroffen worden seien. Er anerkennt auch das Engagement des Exekutivdirektors, der dem Wiener Büro "öffentliches Profil" gegeben und die Arbeit der Behörde zielgerichteter gestaltet habe. Die weitere Entwicklung der ODCCP werde "genau beobachtet". Im Februar waren Mitarbeiter des "Office of Internal Oversight Services" (Oios) der UNO nach Wien gereist, um Management und Administration des Office for Drug Control and Crime Prevention zu untersuchen. (APA)