Wien - Die Buch- und Unterhaltungskette Libro AG, die noch im Oktober an die Börse soll, will in den nächsten fünf Jahren rund eine halbe Mrd. S in ihre Internet-Aktivitäten investieren. "Lion.cc soll für den gesamten Unterhaltungsbereich stehen", beschreibt Libro-Vorstand Andre Rettberg am Rande der Eröffnung der ersten nach Feng Shui-Kriterien gestalteten Filiale am Donnerstag in Brunn/Gebirge die elektronische Ausrichtung des Unternehmens. Von einem Warenhauskonzept im Netz halte er nichts. In den nächsten Wochen soll in allen Filialen Internet-Zugang möglich sein und "unser Angebot mit wenig Kosten dramatisch erweitern", so Rettberg. Die am 17. Juni gestartete Internetadresse lion.cc soll gleichzeitig zu einer Plattform für Information, Unterhaltung und Commerce (1,5 Mill. Buchtitel, 300.000 CD), ausgebaut werden, auf der sich andere Unternehmen mit passendem Angebot gegen Entgelt präsentieren. Nach Parnerbörse Auto- und Wohnungsbörse auf Einkaufsliste Vor kurzem wurde die Internet-Partnerbörse love.at gekauft, im Visier sind auch eine Auto- oder Wohnungsbörse. Darüber hinaus startet der Konzern mit einem eigenen MP3-Angebot - Musik die nur über Internet veröffentlicht wird und von dort auch heruntergeladen werden kann. Die Neupositioniung des Unternehmens als Tainment-Konzern - die Abkürzung steht für Entertainment, Infotainment und Edutainment - läuft derzeit auf Hochtouren. Dabei soll Libro für den schnellen Einkauf und Populärkunst stehen, Amadeus für Serviceorientiertheit und Kultur und lion.cc als Dach über den beiden fungieren. "Sollte sich das Konzept, das vor allem auf Farben und Offenheit setzt, bewähren, wird es ausgedehnt", so Rettberg zum Thema Filialausbau. Bis Ende des Geschäftsjahres (per Ende Februar) sollen zu den 240 bestehenden Filialen noch 20 neue dazukommen. Insgesamt investiert der Konzern heuer 200 Mill. S in die Neueröffnung von Standorten. Rund 100 Mill. S fließen in den Umbau von 23 Filialen, so der Geschäftsführer der Libro Management GmbH, Wilfried Wiesinger. Im nächsten Jahr sollen die Investitionen ins Filialnetz auf 400 Mill. S steigen, 30 bis 40 Standorte werden neu eröffnet, rund 50 erhalten ein Face-lifting. (APA)