Wien - Die Österreicher sind im Europavergleich "Reisemuffel". Zwar macht jeder zweite Österreicher (49 Prozent) über 15 Jahre mindestens einmal im Jahr eine Urlaubsreise mit vier oder mehr Übernachtungen, steht damit aber anderen europäischen Kollegen um einiges nach. Am reisefreudigsten sind die Niederländer (69 Prozent), gefolgt von den Briten (61 Prozent) und Dänen (60 Prozent). Das geht aus der heute, Mittwoch, von der Statistik Austria veröffentlichten Mikrozensusuntersuchung über das Urlaubsverhalten der Österreicher hervor, bei der rund 70.000 Personen befragt wurden. "Die Österreicher reisen mentalitätsbedingt eher weniger und sind weniger mobil", bemerkte der Tourismusexperte Egon Smeral. Verantwortlich für die vergleichsweise geringe Reiseintensität sind auch die Senioren, die einen großen Teil der österreichischen Bevölkerung darstellen und relativ selten reisen. "Die Österreicher haben auch im Unterschied zu anderen Ländern viele landschaftliche Schönheiten in der Nähe und müssen nicht wegfahren", meint Smeral. Akademiker reisen oft Am reisefreudigsten sind Hochschulabsolventen (79 Prozent), Beamte (70 Prozent) und Angestellte (68 Prozent), am seltensten verreisen Landwirte (24 Prozent). Regional betrachtet reisen die Wiener (65 Prozent) am häufigsten, die Burgenländer am wenigsten oft. 6,9 Millionen Haupturlaubsreisen (ohne Geschäftsreisen) unternahmen die Österreicher von November 1999 bis Oktober 2000. Zwei Drittel davon führten ins Ausland, Tendenz steigend. Österreich stellt aber dennoch - Kurzurlaubsreisen inbegriffen - das beliebteste Reiseziel der Österreicher dar, die meisten Inlandsreisen gehen dabei nach Kärnten, in die Steiermark, nach Salzburg und nach Tirol. Bei den Auslandsreisezielen führt Italien, gefolgt von Griechenland, Kroatien, Spanien und der Türkei. Insgesamt gaben die Österreicher im Jahr 2000 rund 106,5 Mrd. S (7,74 Mrd. Euro) für alle Urlaubsreisen mit mindestens vier Übernachtungen aus, 84,4 Mrd. S davon entfielen auf Auslandsreisen. (APA)