Düsseldorf - Der E.ON-Vorstandsvorsitzende Ulrich Hartmann hat am Dienstag Abend in einer Vortragsveranstaltung in Düsseldorf den Ende Mai bekannt gewordenen Ausstieg der E.ON aus dem Stromliefervertrag mit dem tschechischen AKW Temelin verteidigt. Sachlich sei die Entscheidung zwar grundsätzlich falsch, für sein Unternehmen sei diese in diesem Fall aber richtig gewesen, sagte Hartmann. Es sei von Umweltgruppen unglaublich Stimmung gegen seinen Konzern gemacht worden. Da man aber mit E.ON Bayern derzeit den größten deutschen Regionalversorger aufbaue und dabei Erfolg und Akzeptanz benötige, habe man auch auf Emotionen Rücksicht nehmen müssen, erklärte der Konzernchef. Bei Bekanntgabe des Ausstiegs hatte E.ON unter Hinweis auf die "eigenständige Entscheidung zweier Vertragspartner" noch jede offizielle Begründung der Entscheidung abgelehnt. Trotz gestiegener Strompreise verdiene der Düsseldorfer E.ON-Konzern im Stromgeschäft derzeit immer noch nicht die Kapitalkosten. Erst im kommenden Jahr sei zu erwarten, dass man die Kapitalkosten von sieben Prozent nach Steuern erreichen werde. (APA)