Nairobi - Mit Einschränkungen beim Kavier-Handel möchten die Artenschützer die bedrohten Stör-Populationen im Kaspischen Meer retten. Über Möglichkeiten zur Erhaltung des Fisches berieten bis zum Mittwoch internationale Experten in der Zentrale des UN-Umweltprogramms (UNEP) in Nairobi. Ein Treffen der "Konvention für den internationalen Handel mit bedrohten Tier- und Pflanzenarten" (CITES) vom 19. bis 20. Juni in Paris könnte Handelsbeschränkungen für Aserbaidschan, Kasachstan, Russland und Turkmenistan bereits einen Schritt näher bringen, hieß es in einer Erklärung der Organisation. "Der Kaviar produzierende Stör ist eine der weltweit bedrohtesten Ressourcen in der Tierwelt", sagte UNEP-Exekutivdirektor Klaus Töpfer. "Für die Menschen in der Region des Kaspischen Meers ist es daher wichtig, dass die Population sorgfältig gemanagt wird, um sie auch nachfolgenden Generationen zu erhalten." Aktionsplan in Nairobi Die Artenschützer fassten in Nairobi einen Aktionsplan ins Auge, dessen Kernziel ein regionales Abkommen für eine Aufteilung der Fischressourcen, einschließlich des Störs, in den vier ehemaligen Sowjetrepubliken ist. Bis zum Jahr 1991 kontrollierten die damalige Sowjetunion und Iran weitestgehend den bis dahin überschaubaren Kaviar-Markt. Mit dem Zerfall der Sowjetunion jedoch wuchs die Zahl der Geschäftsleute, die mit dem "schwarzen Gold" handelten und die staatlichen Betriebe ersetzten. Nach Informationen des "World Wide Fund for Nature" (WWF) ist der Stör-Fang im Kaspischen Meer seit dem Ende der siebziger Jahre innerhalb von 20 Jahren von 22.000 auf 1.100 Tonnen jährlich zurückgegangen. Verringerte Flussströme, die Zerstörung von Laichplätzen, Korruption, Wilderei und organisierte Kriminalität hätten zu diesem Rückgang geführt. Die illegale Stör-Fängerei in der Region übertreffe die genehmigte Fischerei inzwischen um das Zwölffache. (APA/dpa)