Tellergroße Schweißflecken würden sich auf Heinz Prüllers Polo-Shirt abzeichnen. Vorbei die Zeit der zwang- und hemmungslosen Plauderei in der Boxenstraße. Vorbei das ausufernde Schwadronieren über Telemetrie- und Querbeschleunigungs-Superlative. Vorbei das lässig daherkommende Historisieren von Fangio bis Surer. DARF NICHT SAGEN... Die nackte Angst vor einem Sager, VOR DIESEM EINEN SAGER der ihm über die Lippen huschen könnte, würde den sprudelnden Moderationsquell mit einem Schlag zum Versiegen bringen. "dfncht...., darfnicht..., darfnichtsagen 'schei... 'DARF NICHT SAGEN: 'Scheiss Formel 1-Weltmeister..." Aus. Im "Deep Blue" der Motorsportgehirne würde die Festplatte crashen, wenn ein Mann in der Königsklasse des automobilen Rennsports seine Runden drehen würde: John Scheiss. ...picked up another win John Scheiss ist Autorennfahrer, ein verdammt guter Autorennfahrer und der Mann ist eine Gefahr. Das "Prolong Super Lubricants Northwest Nationals" hat er souverän eingesackt. "Scheiss picked up another win" meinen dazu trocken die Kommentatoren zum Rennsieg. Was übersetzt so viel heißt wie: "Im vorbeigehen". Scheiss war letztes Jahr Dominator in der NHRA, der "National Hot Rod Association", einer knallharten US-amerikanischen Motorsportklasse. Pech für seine Konkurrenten, Glück für den Rest der Motorwelt, die Formel 1 im besonderen. Kraft des Könnens, Kraft des Namens Dieser Mann würde Kraft seines Könnens den glattgesichtigen Schumachers und Coulthards den Auspuff und Heinz Prüller Kraft seines Namens die rhetorischen Grenzen zeigen. "Scheiß an der Box" würde manch unvorbereitetem Zuhörer sicher ziemlich schräg einfahren. "Im Rückspiegel taucht Scheiss auf" ... Auch gewöhnungsbedürftig. Doch noch drohen dem deutschen Sprachraum keine Fäkalexzesse. Seit einem Jahr ist John Scheiss verschollen, scheint in keinem Klassement mehr auf. Was ist passiert? Hat Bernie Ecclestone angesichts der drohenden Gefahr eines Wechsels in die Formel 1 interveniert? "Bewegt" wird die Hintergründe recherchieren und deen Mann ausfindig machen. Die große Hoffnung mit dem unglücklichen Namen muss Rede und Antwort stehen: Im "Großen Scheiss-Interview".