Jerusalem - Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben mit dem Abbau ihrer Stellungen in den Palästinensergebieten begonnen. Erste Einheiten der Armee hätten - wie im Plan von CIA-Chef George Tenet vorgesehen - begonnen, sich aus den Gebieten zurückzuziehen, und ein Teil der Straßensperren sei aufgehoben worden, sagte Verteidigungsminister Benjamin Ben-Eliezer am Donnerstag im israelischen Rundfunk. Falls die Palästinenser ihre Verpflichtungen erfüllten und vor allem der Beschuss israelischer Ziele mit Granatwerfern aufhöre, werde Israel weitere Lockerungen vornehmen, sagte Ben Eliezer. Palästinenser dementieren Ein Sprecher des palästinensischen Sicherheitschefs Abdelrazek Majaida dementierte die Angaben des israelischen Verteidigungsministers. Die Panzer seien nicht abgezogen, sondern patrouillierten nur zwischen verschiedenen Teilen des Gaza-Streifens, hieß es. Nach Angaben von Augenzeugen wurden Straßensperren abgebaut. Die Palästinenser sollten am Donnerstag ihrerseits mit dem Einsammeln illegaler Waffen und der Festnahme von Terroristen beginnen. Bei Nablus im Westjordanland feuerte ein israelischer Panzer mehrere Granaten auf Palästinenser ab, die zuvor einen israelischen Stützpunkt beschossen hatten. Gewaltspirale dreht sich weiter Ungeachtet der vereinbarten Waffenruhe kam es unterdessen zu neuen Schießereien.Palästinenser haben am Donnerstag im Westjordanland auf ein israelisches Auto geschossen und dabei einen Insassen getötet. Einer der Angreifer wurde anschließend von einem zweiten Insassen erschossen, wie ein Polizeisprecher mitteilte. Der Feuerüberfall ist offenbar eine Vergeltungsaktion für den Tod eines Palästinensers am Abend zuvor. Der Palästinenser wurde von Israelis erschossen, drei weitere wurden verletzt. Der Zwischenfall am Mittwochabend ereignete sich bei Jerusalem nahe der jüdischen Siedlung Maale Adumin. Die Polizei teilte mit, Bewaffnete hätten aus einem fahrenden Auto das Feuer auf den Lastwagen der Palästinenser eröffnet. Laut israelischen Medienberichten verübte eine jüdische Gruppe die Tat als Vergeltung für palästinensische Terroranschläge. (APA)