Die erste Ausgabe von "Loft Story", der französischen Version der Reality-TV-Sendung "Big Brother", ist noch gar nicht zu Ende, und schon kommt die Zwangswohngemeinschaft elf junger Leute als Videokassette auf den Markt. "Le Loft" bietet für 139 Franc (21,2 Euro/291 S) laut Werbeaufschrift die "unveröffentlichen Augenblicke" der Sendung, die bereits rund um die Uhr im Satellitenfernsehen von TPS ausgestrahlt wird. Casting, Bau- ... Das Video umfaßt das Casting der künftigen "Lofter", sowie Bilder von den Bauarbeiten am Loft, einem Blechhangar in der nördlichen Peripherie von Paris unweit des "Stade de France". Zu sehen sind weiters die "heissesten" Ausschnitte der Ende April begonnenen Wohngemeinschaft in den ersten beiden Wochen. ... und Sexszenen Dem Zuseher werden weiters "exklusive Bilder" versprochen, wohl in Anspielung auf die Sexszenen, die bei der Ausstrahlung im Fernsehsender M6 (Gruppe Bertelsmann) der Zensur zum Opfer gefallen sind. Die Kassette wurde zunächst in einer Auflage von 200.000 Exemplaren auf den Markt gebracht. Am ersten Verkaufstag war nach Angaben des Pariser Virgin Megastore auf den Champs-Elysees allerdings kein Massenandrang zu verzeichnen. Distanziert Die Buch- und Plattenhandelskette FNAC, der direkte Konkurrent von Virgin, hat sich sogar von der Initiative distanziert. Mit dem Video werde "absolut kein kulturelles Interesse" verfolgt. Daher habe die FNAC beschlossen, den Verkaufserlös einem jungen Cineasten zu geben, der beim jüngsten Festival von Clermont-Ferrand preisgekrönt wurde. Die von der niederländischen Gesellschaft Endemol produzierte "Loft Story" hat in Frankreich eine heftige Polemik ausgelöst, stößt allerdings dessen ungeachtet auf eine große Publikumsbeliebtheit. M6 schlägt während der Sendung von 19 bis 20 Uhr jeden Abend seinen Konkurrenten TF1 (Gruppe Bouygues). Auch bei der wöchentlichen Abendsendung an den Donnerstagen (20.40-23.25), da jeweils ein Kandidat ausscheiden muss, ist "Loft Story" die meist gesehene Sendung in Frankreich. (APA)